IDM
Internationale Deutsche Motorradmeisterschaft
IDM SBK: Von Feuerlöscher bis Teamgeist bei GERT56

IDM SBK: Von Feuerlöscher bis Teamgeist bei GERT56

GERT56-Teamchef Karsten Wolf hat schwere, aber im Nachhinein richtige Entscheidungen für die Zukunft getroffen. Text: Anke Wieczorek; Fotos: Toni Börner, Dino Eisele

Erst hat er nicht einmal den Eingang zum Sachsenring gefunden, weil er hier noch nie war. Und dann musste er auch noch die Boxentafel umbauen, weil hier im Gegensatz zu den meisten Strecken auf dieser Welt entgegen des Uhrzeigersinns gefahren wird und die Halterung somit auf der anderen Seite sein muss. Inzwischen aber lehnt sich GERT56-Teamchef Karsten Wolf entspannt zurück. Es läuft.

Samstagnachmittag, das Abschluss-Qualifying in Deutschlands höchster Motorradklasse ist gerade vorbei, als er auf dem Monitor sieht: Patrick „Pax“ Hobelsberger ist auf der BMW M 1000 RR Fünfter, Stammfahrer Toni Finsterbusch Siebter und „Küken“ Jan-Ole Jähnig ist auf dem 12. Platz gelandet. Es ist alles im grünen Bereich. Finsterbusch kennt den Sachsenring aus dem Eff-Eff. Er ist hier als Einheimischer alles gefahren, was man braucht, um groß zu werden. „Und Hobelsberger brennt so sehr für den Sport, dass Du manchmal fast den Feuerlöscher rausholen musst“, beschreibt Wolf seinen bayrischen Neuzugang.

Wolf hat in den letzten Monaten viel Schelte aus allen möglichen Richtungen einstecken müssen, weil er Julian Puffe nicht weiterverpflichtet hat, doch der Teamchef musste handeln. Vorwärts blicken, in die Zukunft investieren. Es ist eine neue Motivation zu spüren. Der frische Wind hat für freigesetzte Ressourcen gesorgt. Geblieben sind die Ziele. „Podiumsplätze als Einzelergebnisse und ein Podiumsplatz in der Gesamtwertung“, sagt Wolf kurz und knapp. Das gilt für Hobelsberger wie auch für Finsterbusch. Wobei sich auf dem Sachsenring noch nicht die wahren Kräfteverhältnisse wiederspiegeln, weiß Wolf.

Im Team herrsche eine offene Kommunikation zwischen den Crew Chiefs. Untereinander werden keine Daten zurück gehalten. „Jan-Ole hat in den letzten zwei Tagen den größten Schritt gemacht“, so Wolf. Der Nachwuchsmann ist frisch aus der IDM Supersport aufgestiegen. Wolf ist stolz auf seine Truppe, die gut gerüstet ist. Das neue Dreier-Team ist zusammengewachsen und das schneller als gedacht. Seit zwei Wochen sind auch die Rennmotoren in den BMW´s eingepflanzt. Und es gibt auch keine Nachwehen aus dem letzten Jahr. „Toni hat bei den Saisonvorbereitungen gesagt, dass er so einen Sturz wie auf dem Schleizer Dreieck im letzten Jahr nicht mehr braucht, doch dann ist er bei den Kroatien-Tests aufs Motorrad gestiegen als ob nie etwas gewesen wäre und hat den Patrick Hobelsberger abgehängt.“

Das erste Rennen zur IDM Superbike findet am 14. Mai, 10:45 Uhr, statt. Das zweite folgt 15:25 Uhr. Wer nicht vor Ort ist, kann unter www.idm.de/live dabei sein.