IDM
Internationale Deutsche Motorradmeisterschaft
IDM SSP: Kofler und die Rookies im Qualifying top

IDM SSP: Kofler und die Rookies im Qualifying top

Lennox Lehmann (links), Andreas Kofler (Mitte) und Marvin Siebdrath (rechts) haben einen gemeinsamen Riding Coach: den zweifachen Motorradweltmeister Alessandro "Sandro" Cortese. Text: Anke Wieczorek; Foto: Dino Eisele

Die Überraschung ist perfekt. In den Supersport-Rennen beim IDM-Saisonauftakt auf dem Sachsenring werden zwei Aufsteiger aus der 300-er Klasse in der ersten Startreihe stehen: Marvin Siebdrath und Lennox Lehmann. Polesetter Andreas Kofler, der letztjährige Gesamt-Dritte, galt dagegen als gesetzt. Doch es hätte auch anders kommen können.

Zunächst tummelten sich nämlich die üblichen Verdächtigen wie Luca de Vleeschauwer, Vizemeister Twan Smits und Daniel Blin am oberen Ende der Zeitenliste. Was Marvin Siebdrath und Lennox Lehmann in den letzten Runden ablieferten, hatte es in sich. Der 20-jährige Thüringer und der 18-jährige Sachse spurteten auf einen Schlag neben Kofler in die erste Startreihe. Diese ist damit komplett von Yamaha belegt.

Ob die Fahrt von Andy Kofler auf Dauer von Bestand hat, bleibt abzuwarten, „aber zumindest ist es der Plan“, meint der 19-jährige Österreicher aus Vöcklabruck. Für ihn geht es um den Meistertitel. Gleichzeitig hilft er Lehmann, der sein Teamkollege bei Yamalube Motorsport Kofler ist, im Haifischbecken der IDM Supersport klarzukommen. Lehmann ist zwar zweifacher Meister in der Nachwuchsklasse Supersport 300, aber der Umstieg zu den größeren Supersportlern ist doch ein harter Brocken. „Andy hat mir schon sehr viel bei den Tests im Winter geholfen, mir extrem viel erklärt und letztlich den Riding Coach für mich gemacht. Und heute ging es irgendwie auf einmal vorwärts.“ Der Abstand des Trainings-Dritten zum Zweiten Marvin Siebdrath beträgt nur eine Zehntelsekunde. Bis zu Kofler sind es 0,242 Sekunden.

Siebdrath konnte im vergangenen Jahr schon ein paar IDM Supersport-Rennen fahren. Nach den verkorksten Auftritten in der 300er-Abteilung und keiner Möglichkeit, den Titel von 2022 zu verteidigen, hatte er das Lager gewechselt. Dafür hat der Wildenfelser beim Team Yamaha Racing by M32 des dreifachen Supersport-Meisters Max Enderlein angedockt. Siebdrath bestreitet jetzt seine erste volle Saison auf der Yamaha YZF-R6.

Luca de Vleeschauwer ließ die Triumph Street Triple fliegen. Der Belgier vom Team MotoLife präsentierte sich im zweiten Qualifying rundenlang an der Spitze. Nicht zu überhören waren die Ducati Panigale V2 des Tschechen Stepan Zuda und des Polen Daniel Blin. Während Honda-Rookie Dirk Geiger immerhin Achter wurde, muss sein MCA-Kollege Julius Caesar Rörig mit dem 13. Startplatz vorlieb nehmen. Er ist im Rückstand, denn er kam erst am Freitagabend an den Sachsenring. „Ich hatte Englisch-Prüfung von 9 bis 15 Uhr. Danach haben wir uns vier Stunden ins Auto gesetzt und sind hierher gefahren“, berichtet der 17-jährige vom Abi-Stress. „Dirk hat etwas Vorarbeit geleistet mit der Abstimmung der Honda, aber es ist trotzdem schwierig, davon etwas zu übernehmen, weil ich größer bin als er.“

Dank Kyle Smith schaffte es eine Kawasaki in die Top Ten. Teamchef Emil Weber nickte zufrieden, als er sich die Rundenzeiten des Briten anschaute. „Wir müssen gut über die Zeit kommen. Wir setzen mehr aufs Rennen statt auf das Training.“

Qualifying, IDM Supersport

1. Andreas KOFLER (A), Yamaha
2. Marvin SIEBDRATH (D), Yamaha
3. Lennox LEHMANN (D), Yamaha
4. Luca DE VLEESCHAUWER (B), Triumph
5. Štepán ZUDA (CZ), Ducati
6. Daniel BLIN (PL), Ducati
7. Twan SMITS (NL), Yamaha
8. Dirk GEIGER (D), Honda
9. Kevin WAHR (D), Triumph
10.Kyle SMITH (GB), Kawasaki