IDM
Internationale Deutsche Motorradmeisterschaft
IDM SBK: Mosers Herzensprojekt für einen Ducati-Einstieg

IDM SBK: Mosers Herzensprojekt für einen Ducati-Einstieg

Matthias Moser (rechts) setzt sich dafür ein, dass Ducati in die IDM einsteigt und hat ein Herzensprojekt gestartet. Text: Anke Wieczorek; Fotos: Dino Eisele

In Assen ist Superbiker Marc Moser (Triple M Racing Ducati Frankfurt) mit einer Ducati V4R Panigale gefahren. Auch beim großen IDM-Finale in Hockenheim vom 22.-24. September 2023 wird das so sein. Dahinter steht das ehrgeizige Projekt seines Vaters und Teaminhabers Matthias Moser. Er ist als einer der größten Ducati-Händler Deutschlands ein großer Befürworter, dass die italienische Marke in die IDM einsteigt. Wir haben mit ihm darüber gesprochen.

Ducati in der IDM. Wie finden Sie das?

Das finde ich toll, deswegen mache ich es ja auch. Das ist ein Herzensprojekt von mir. Aber es hat natürlich auch einen gewissen wirtschaftlichen Hintergrund. Mir gehört Ducati Frankfurt schon seit über 20 Jahren und ich glaube, dass Ducati in die höchste deutsche Meisterschaft gehört. Und ich glaube auch, dass die IDM für die Ducati-Händler und auch für Ducati selbst eine sehr gute Plattform ist, um für die Marke zu werben und sie auch weiter voranzubringen. Das ist eine wichtige Botschaft.

Gibt es ganz konkrete Gründe für Ihre Überzeugung?
Wenn ich zurückdenke an Schleiz in diesem Jahr, wo keine einzige Ducati am Start war, habe ich doch gesehen, dass ganz viele Zuschauer ein Ducati-T-Shirt anhatten. Das zeigt wie groß das Interesse an Ducati in dieser Meisterschaft ist. Und wenn Ducati mitfährt, hat die IDM mehr Zuschauer und wir verkaufen mehr Motorräder. An diesen Zusammenhang glaube ich. Und für Ducati Frankfurt ist es auch so. Wenn wir als Team in der IDM teilnehmen, werden wir ein noch besseres Image bekommen und das wird sich auch positiv auf die wirtschaftlichen Verhältnisse auswirken.

Wie stehen die Chancen, dass sich Ducati an der IDM beteiligt, sodass in der Meisterschaft auch um Punkte gefahren werden kann?
Ich glaube, die Chancen stehen gar nicht so schlecht. Wir waren vor drei Jahren schon ganz kurz davor. Da gab es auch schon ein Okay vom Chef von Ducati. Es gab dann andere Probleme, dass es letztendlich nicht geklappt hat. Aber eigentlich, glaube ich, ist Ducati schon dafür. Man muss auch sagen: Wenn Ducati entscheiden würde, dass sie mitmachen würde, gäbe es nicht nur einen Fahrer. Ich gehe heute davon aus, dass es mindestens drei Superbike-Fahrer und fünf in der Klasse Supersport geben wird.

Laufen schon Gespräche dazu?
Ja, die gibt es. Die Italiener sind jetzt aber alle noch im Urlaub gewesen im August. Wir werden die Gespräche jetzt im September und Oktober intensivieren und ich bin sehr hoffnungsvoll, dass es eine positive Entscheidung gibt. Vor allem, wenn das Projekt, das wir jetzt hier in der IDM Superbike gestartet haben, einen guten Ausgang hat.

Mit welchem Material tritt Ihr Sohn Marc Moser jetzt an?

Das ist ein Stocksportmotorrad mit den zugehörigen Stockspezifikationen. Das gleiche Motorrad wird auch in der italienischen Meisterschaft gefahren – mit einem Unterschied. Wir fahren mit einem Seriensteuergerät, während die Italiener ein Einheitssteuergerät einsetzen müssen, das für jedes Motorrad gleich ist. Mit dem Einheitssteuergerät ist Ducati nicht glücklich. Man hat uns gesagt, dass das Seriensteuergerät viel besser mit dem Motorrad funktioniert.

Ist Marc Moser als Fahrer weiterhin vorgesehen, oder ist das derzeitige Projekt eher eine Testfahrt?
Aus meiner Sicht hat der Marc immer einen Platz. Denn Marc ist immer mein Nummer 1-Fahrer. Allerdings muss er selbst entscheiden, was er machen will. Wenn er nicht weitermachen möchte, werde ich trotzdem ein Team machen mit der Zustimmung von Ducati.