IDM
Internationale Deutsche Motorradmeisterschaft

IDM SSP: Sieg für Twan Smits nach Umwegen

Nach einem turbulenten Rennen steht Twan Smits (Mitte) als Sieger des ersten Supersport-Laufes in der Motorsport Arena Oschersleben fest. Text: Anke Wieczorek, Foto: Björn Gramm

Was war das für ein Rennen. Melvin van der Voort (Team SWPN), der große Dominator stürzt gleich zu Beginn. Twan Smits (Team Apreco) fährt zum Schluss doch noch ins Ziel und zum ersten Mal kommt mit Michal Prasek (MotoLife Racing) ein Triumph-Fahrer aufs Podium. In der IDM Supersport überschlugen sich im ersten Lauf in der Motorsport Arena Oschersleben die Ereignisse.

Melvin van der Voort, der Doppelsieger vom Saisonauftakt auf dem Sachsenring stürzte in Führung liegend genau in der gleichen Kurve, in der zuvor auch schon Superbiker Ilya Mikhalchik abgeflogen war. Van der Voort erwischte es in der ersten Rennrunde. Er war von der Ideallinie abgekommen und weil vor einer Woche die Deutsche Tourenwagenmeisterschaft (DTM) viel Reifenabrieb hinterlassen hatte, war die Strecke auch nach zwei Tagen teilweise noch rutschig und van der Voort ganz einfach zu forsch unterwegs.

Was folgte, waren rasante Wendungen in der Spitzengruppe. Der Niederländer Twan Smits übernahm die Führung, wurde aber von Thomas Gradinger (Eder Racing) überrumpelt, dem sich der Kroate Martin Vugrinec gleich anschloss. Innerhalb von Sekunden hatte der Holländer also zwei Plätze verloren.

In der zehnten Runde gab es wieder eine neue Konstellation: Gradinger konnte gerade noch einen Highsider abfangen und musste dabei die Strecke verlassen. Vugrinec griff in die Bremse, um einen Zusammenstoß zu vermeiden. Gradinger kehrte als Sechster ins Feld zurück, aber an der Spitze war wieder der Niederländer: Twan Smits, dem der Sieg jetzt nicht mehr zu nehmen war.

Doch es gab noch mehr Trubel. Vugrinec stürzte in der 14. Runde wegen Motorproblemen. Das Ganze führte dazu, dass mittlerweile der Tscheche Michal Prasek auf dem zweiten Platz lag und diesen nach Hause fuhr. Prasek hatte noch Sichtkontakt zu Sieger Smits, aber dieser war schon weit weg. Viel wichtiger: Für Triumph war es das Premieren-Podium in der IDM Supersport Next Generation. Sie erlaubt auch den Einsatz von Motorrädern, die nicht in die traditionelle 600er-Klasse wie zum Beispiel eben der Triumph Street Triple 765 RS. Damit die Chancen von allen Marken in der Klasse gleich sind, werden die verschiedenen Konzepte der Motorräder aneinander angepasst. Das geschieht über eine raffinierte Balanceregel.

Andreas Kofler wurde als Dritter gewertet. Er sagte: „Ich war echt am Limit unterwegs. Aber man muss Geschenke annehmen wie sie sind.“ Die Favoriten hatten im ersten Supersport-Lauf schwer Federn gelassen.

Luca de Vleeschauwer (Kawasaki Weber Motos Racing) hatte auf Kawasaki eine Aufholjagd auf den vierten Platz gemacht und Julius Caesar Rörig (MCA Racing) schaffte es auf der Honda CBR 600 RR auch wieder in die Top Ten.

IDM Supersport, 1. Lauf:

1. Twan SMITS (NLD), Yamaha
2. Michal PRASEK (CZE), Triumph
3. Andreas KOFLER (AUT), Yamaha
4. Luca DE VLEESCHAUWER (BEL), Kawasaki
5. Thomas GRADINGER (AUT), Yamaha
6. Yves STADELMANN (CHE), Yamaha
7. Leon ORGIS (DEU), Yamaha
8. Milan MERCKELBAGH (NLD), Yamaha
9. Julius Caesar RÖRIG (DEU), Honda
10.Christoph BEINLICH (DEU), Yamaha