Siegfavorit Thomas Gradinger hat sich nach seiner Verletzung in der IDM Supersport zurückgemeldet und ist auch gleich wieder zur Tagesordnung übergegangen. Der Österreicher vom Team Eder Racing war auf der Yamaha YZF-R6 im freien Training in Most der viertschnellste Fahrer in seiner Klasse. Das reicht ihm nicht.
In Oschersleben hatte es den 25-Jährigen hart getroffen. Heiß auf den ersten Saisonsieg und noch besser in Form als zum Saisonauftakt auf dem Lausitzring, zerstaubten seine Chancen schon in der Einführungsrunde zum ersten Rennen. Gradinger stürzte mit einem spektakulären Highsider aus dem Geschehen und brach sich die rechte Speiche. Sein Unterarm wurde eingegipst. In der Zwischenzeit sahnte Max Enderlein zwei weitere Saisonsiege ab. Jetzt ist dessen erhoffte Konkurrenz zurück – und zwar gewaltig. An der Spitze wimmelt es in Most nur so an Gastfahrern aus der Supersport-WM: Glenn van Straalen, Raffaele de Rosa, Patrick Hobelsberger. Enderlein ist nach dem freien Training in der Zeitenliste momentan noch der schnellste Mann auf der Strecke. Seine eintägige Stippvisite auf dem Kurs vor einer Woche zahlt sich jetzt aus. Gradinger hat sich in die Mitte der Gastfahrer gesetzt, die in der IDM-Wertung ausgeschlossen sind. Sie erhalten keine Punkte. Das heißt: Voraussichtlich lebt das Duell zwischen Enderlein und Gradinger in dieser Hinsicht wieder auf.
Wie geht es dem Österreicher nach seinem verhängnisvollen Sturz? „Mit der Hand kann ich ganz gut umgehen, ich kann sie im Gelenk aber nur minimal abwinkeln. Beim Bremsen muss ich mich etwas verrenken, aber sonst geht es.“ Sein Infekt macht ihm viel mehr zu schaffen. Seit Tagen ist Gradinger nicht besonders gut drauf. Kopfschmerzen, Hitzewellen, Kälteschübe, Halsschmerzen, Schlappheit – er hat von allem etwas, aber nichts richtig. Damit liegt er derzeit im Trend mit vielen Mitbürgern. Ein Grund, sich von der Rennstrecke fernzuhalten, gibt es jedoch nicht. „Ich ruhe mich ein bisschen mehr aus als sonst, dann habe ich gar keine Probleme“, so Gradinger, der heiß darauf ist, endlich wieder angreifen zu können. Auf die Frage, ob er auch die zwei Rennen am Sonntag durchhält, grinst er schelmisch und scherzt in Richtung seines Teamchefs: „Logisch, sonst bringt er mich um.“