IDM
Internationale Deutsche Motorradmeisterschaft
Mit der IDM geht es weiter bergauf:  Neun Veranstaltungen geplant

Mit der IDM geht es weiter bergauf: Neun Veranstaltungen geplant

In der IDM geht´s richtig ab: die Fahrerfelder sind gespickt mit hochkarätigen Namen und erfolgshungrigem Nachwuchs. Text: Dirk Johae, Fotos: Dino Eisele

Die Starterfelder für die Internationale Deutsche Motorradmeisterschaft (IDM) 2021 entwickeln sich bestens: „Allein in der IDM Superbike rechne ich mit rund 30 internationalen Fahrern“, berichtet Serienmanager Normann Broy. Auch nach dem Aufstieg von IDM-Champion Jonas Folger in die Superbike-Weltmeisterschaft zeichnet sich bereits knapp drei Monate vor dem Saisonstart in der IDM Superbike 1000 das stärkste Fahrerfeld seit langem ab. Der Saisonauftakt ist vom 30. April bis zum 2. Mai 2021 auf dem Lausitzring angesetzt. Die IDM wird vom Special-Interest-Medienhaus Motor Presse Stuttgart veranstaltet und vermarktet.

Wenn es nach dem zweifachen IDM-Superbike-Champion Ilya Mikhalchik (UKR) geht, dann könnte die Meisterschaftssaison sofort starten. Der 25-jährige BMW-Fahrer hat den dritten IDM-Titel fest im Visier. „Ich bin hungrig, nachdem ich im vergangenen Jahr Zweiter geworden bin“, sagt der Ukrainer, der seinen dritten IDM-Titel nach 2018 und 2019 gewinnen will. Der Vizemeister bleibt dem EGS-alpha-Van Zon-BMW Team (BEL) von Meistermacher Werner Daemen treu.
Neben seinem IDM-Engagement gehört der Ukrainer auch zu Daemens Fahrertrio in der Langstreckenweltmeisterschaft. Im Fokus 2021 wird allerdings sein IDM-Titel stehen. „Dafür habe ich in den letzten Wochen sehr hart trainiert, denn das Level in der IDM ist stark gestiegen.“ Daran hat auch sein Team einen ordentlichen Anteil: Daemen setzt gleich vier BMW S 1000 RR ein. Neben Mikhalchik und Tim Eby (Blumberg) treten der Niederländer Pepijn Bijsterbosch (NLD) und der 22 Jahre alte Youngster Jan Mohr (AUT) für das werksunterstützte BMW-Team an.

Aber auch das zweite BMW-Topteam in der IDM stockt auf. Neben seinem Stammfahrer, dem Ex 125er-Meister Florian Alt (Wiehl), gibt Fahrwerksspezialist Benny Wilbers (Nordhorn) dem IDM-Superbike-Talent Marco Fetz (Kleinbreitenbronn) eine Chance. Der 21-jährige Franke steigt damit nach seiner SBK-Debütsaison von einer Suzuki auf eine BMW um. Die ohnehin schon starke BMW-Fraktion erhält mit Langstrecken-WM-Umsteiger GERT54 (Pirna) zusätzliche Schlagkraft. Das Team aus Sachsen setzt wie zuletzt in der WM auf die Le-Mans-Stocksport-Sieger Toni Finsterbusch (Hohenossig) und Lucy Glöckner (Zschopau), die somit beide ihr IDM-Comeback feiern.

Auch Yamaha ist in der IDM Superbike 2021 stark vertreten. Mit dem ehrgeizigen Eidgenossen Dominic Schmitter (CHE) macht sich der letztjährige IDM-Dritte auf die Verfolgung der starken BMW-Fahrer, angeführt von Ilya Mikhalchik und Florian Alt. Wie beide Mitstreiter hält auch Schmitter seinem Team die Treue und bestreitet die zweite Saison auf einer YZF R1-M der Equipe von Konrad Hess. Der 26-jährige Yamaha-Pilot war im Vorjahr der einzige Fahrer, der Überflieger Jonas Folger eine Pole Position abluchsen konnte und im Rennen mit nur fünf Sekunden Rückstand hinter dem Ex-MotoGP-Piloten ins Ziel kam. Ein Grund für Schmitters Selbstbewusstsein, wenn er sagt: „Natürlich macht mich das zum Titelkandidaten.“ Das Meisterteam Bonovo action/MGM Racing vertraut in der IDM weiter auf die Dienste von Marc Moser (Dieburg) und holt Philipp Steinmayr (AUT) als Teamkollegen dazu.

Auch Kawasaki weitet das Engagement aus. Das Team von Emil Weber setztab jetzt nicht nur eine, sondern zwei Ninja ZX10-RR ein: Valentin Debise (FRA) folgt auf seinen Landsmann Erwan Nigon und mit Nico Thöni (AUT) steigt der erste Gesamtsieger des Pro Superstock Cups in die IDM-Königklasse auf. Viel Arbeit in die neue Honda CBR 1000 RR-R „Fireblade“ hat Teamchef Jens Holzhauer (Wittenberge) über den Winter investiert. Wie viele Motorräder er einsetzen wird, steht noch nicht fest. Bestätigt ist bislang nur Publikumsliebling Alessandro Polita (ITA).

Nach dem offiziellen IDM-Ausstieg von Suzuki bleibt von den ehemaligen Teams wahrscheinlich nur die Mannschaft von Denis Hertrampf (Nordhorn) in der IDM. Der Motorradhändler könnte die Saison mit einer anderen Marke bestreiten, denn sein Unternehmen ist breit aufgestellt. Das neue IDM-Starterfeld bei den Superbikes verspricht große Klasse und spannende Rennen, die wie 2020 per Livestream übertragen werden sollen.

Aber nicht nur in der IDM-Königsklasse zeichnet sich ein Spitzenfeld ab. Auch in der IDM Supersport 600 wird die Luft an der Spitze nochmals dünner. Zwar steht noch nicht fest, wo Vorjahresmeister Luca Grünwald fährt. Aber mit dem aus Kroatien stammenden Vizemeister Martin Vugrinec (Bochum) auf Yamaha bewirbt sich ein äußerst erfolgshungriger Fahrer um die Nachfolge. Dazu kommt mit dem zweifachen IDM-Meister Max Enderlein (Hohenstein-Ernstthal) und seinem neuen Teamkollegen Jan-Ole Jähnig (Altenberg) eine neue, extrem starke Fahrerpaarung, die ebenfalls auf Yamaha setzt. Die beiden Ex-Freudenberg-Piloten haben ein eigenes Team gegründet.

Neu in der Klasse, aber nicht unbekannt, ist das Team FÜSPORT RT Motorsports by SKM Kawasaki. Bisher engagierte es sich ausschließlich in der 300er-Klasse für den Nachwuchs. Jetzt geht es zusätzlich eine Stufe nach oben. Mit dem Niederländer Rob Hartog (NLD) und Dino Iozzo (ZAF) haben sich die Chefs Rob Vennegoor und Frank Krekeler zwei besonders schnelle Fahrer gesichert. Bei Bonovo action/MGM Racing soll auf Yamaha mit dem WM-erfahrenen Patrick Hobelsberger (AUT) und wie schon 2020 mit Milan Merckelbagh (NLD) gepunktet werden. Bei Hess Racing startet Marcel Brenner (CHE). Technisch werden die Motorräder der 600er-Klassen wie auch in der Supersport 300 ab dieser Saison auf Slickreifen von Ausrüster PIRELLI umgestellt. Diese Reifen werden auch in der Weltmeisterschaft gefahren.

Auch in der IDM-Nachwuchsklasse Supersport 300 rückt die Konkurrenz noch enger zusammen. Das Team von Michael und Carsten Freudenberg (Bischofswerda) setzt auf die schnellen KTMs mit Titelverteidiger Lennox Lehmann (Dresden), Dirk Geiger (Mannheim) und dem WM-Piloten Victor Steeman (NLD). Nach seinem einjährigen Ausflug in die leistungsstärkere IDM Supersport 600 ist der 20-jährige Holländer zum sächsischen KTM-Team zurückgekehrt. Als Neuzugang komplettiert der 16 Jahre alte Leo Rammerstorfer (AUT) das Fahrerquartett. Bei FÜSPORT RT Motorsports by SKM Kawasaki sind Marvin Siebdrath (Wildenfels), Luca de Vleeschauwer (BEL) und Jorke Erwig (Gescher) gesetzt. Die Entscheidung für den vierten Fahrerplatz ist ebenso noch offen wie auch der Nachfolger für die Kawasaki des Australiers Harry Khoury bei Benjan Racing (NLD), der in die WM aufsteigt.

Neben der IDM-Nachwuchsklasse entwickelt sich die IDM auch sonst weiter zu der Bühne für den Motorradnachwuchs. Der erstmals in Deutschland ausgetragene Yamaha R3 bLU cRU Cup wird vier Mal im Rahmen der IDM antreten. Der Northern Talent Cup (NTC) ist drei Mal dabei und der ebenfalls auf KTM R4C ausgetragene Austrian Talent Cup wird seinen Finallauf am IDM-Wochenende auf dem Red Bull Ring bestreiten.

Bei den Rahmenrennen sind weiter der Twin Cup und der Pro Superstock Cup an Bord. Im Twin Cup sind trotz des Suzuki-Ausstiegs aus der IDM Motorräder der Marke weiter zugelassen. Außerdem bleiben die IDM Sidecar-Meisterschaften im Programm. Noch offen ist, bei welchen Veranstaltungen die Gespanne starten. Der IDM-Saisonauftakt mit allen Meisterschaftsklassen ist vom 30. April bis 2. Mai auf dem Lausitzring geplant.

IDM-Termine 2021 im Überblick

30.04. – 02.05. Eurospeedway Lausitzring
07.05. – 09.05. ADAC Sachsenring Classic (IDM Superbike 1000)
20.05. – 23.05. Speedweek Oschersleben (IDM SBK 1000, SSP/SST 600, SSP 300)
11.06. – 13.06. Autodrom Most (CZE)
16.07. – 18.07. Truck Grand Prix Nürburgring (IDM Superbike 1000)
23.07. – 25.07. Schleizer Dreieck
13.07. – 15.08. TT Circuit Assen (NLD)
27.08. – 29.08. Red Bull Ring (AUT)
24.09. – 26.09. Hockenheimring

Die IDM ist die höchste deutsche Straßenrennserie für Motorräder und wird seit 2018 von der Motor Presse Stuttgart organisiert und vermarktet.