IDM
Internationale Deutsche Motorradmeisterschaft
Rennsport-Initiator Rolf Uhlig ist tot

Rennsport-Initiator Rolf Uhlig ist tot

Rolf Uhlig hat die Motorsportwelt in Deutschland reicher gemacht. Am Mittwoch ist der Sachse im Alter von 83 Jahren verstorben. Text: Anke Wieczorek, Foto: Thorsten Horn

Rolf Uhlig ist tot. Er ist am 6. April 2022 im Alter von 83 Jahren gestorben. Mit ihm muss sich der deutsche Motorradsport von einem außergewöhnlichen Fürsprecher verabschieden.

Als Sport-Vorstand des ADAC Sachsen e.V. war Rolf Uhlig über Jahre hinweg eine Koryphäe. Die Kraft der vier großen Buchstaben hinter seinem Rücken hat er einzusetzen gewusst wie kaum ein Anderer. Ihm ist es vor allem zu verdanken, dass der Große Preis von Deutschland im Jahr 1998 auf den Sachsenring zurückkehrte. Der letzte hatte zuvor 1972 auf der Strecke stattgefunden. Unter dem Einfluss von Uhlig wuchs der Grand Prix auf der Traditionsrennstrecke zu einem Imperium heran. Als die Zuschauerzahl im Jahr 2003 die magische Grenze von 200.000 überschritt, stand Uhlig die Freude ins Gesicht geschrieben. Er selbst war früher ein Ass im Geländesport gewesen.

Wo Rolf Uhlig auch hinkam, machte er keine Mördergrube aus seinem Herzen, sondern er sprach auch die heikelsten Themen sofort an. Reden konnte er aus dem Stegreif und der ADAC Sachsen kam dabei immer gut weg. Tatsächlich kamen aber auch die meisten Nachwuchsfahrer über diese Schiene in den Grand Prix. Steve Jenkner, Jarno Müller, Georg Fröhlich oder Dirk Heidolf stammten alle aus dem Umfeld. Am liebsten wäre Uhlig zu jedem Grand Prix auf der Welt gereist, um den Jungs vor Ort die Daumen zu drücken. Zumindest war er bei vielen dabei. Der Sachse hat nicht auf die Uhr geschaut, wann sein Job beendet ist. Vielmehr war er so umtriebig, dass der Tag für ihn mehr Stunden hätte haben können.

Dass er bei den Sachsenring Classics mit Helden wie Giacomo Agostini, Jim Redman oder Phil Read plaudern konnte, versüßte ihm den Lebensabend. Auch bei der IDM wurde Rolf Uhlig immer wieder gesehen, auch im letzten Jahr tauchte er gelegentlich im Fahrerlager auf. Er wollte immer noch wissen, wie, wo und was abgeht. Nun wird der frühere Sportfunktionär auf diesen Veranstaltungen fehlen, aber man wird weiter von ihm sprechen.
Wir trauern um Rolf Uhlig und bewahren seine Verdienste.