Drama beim Startprozedere in der Königsklasse. Genau 321 Tage nach dem Hockenheim-Finale 2019 streikte die Start-Ampel beim Auftakt der IDM Superbike 1000 und schaltete nicht auf „Grün“. So hatte sich Jonas Folger sein Debüt in der IDM Superbike 1000 bestimmt nicht vorgestellt. Die Techniker vom TT Circuit versuchten alles Mögliche, um den georteten Kurzschluss zu beheben. So etwas gab es auf dem Traditionskurs in den Niederlanden noch nie.
Die Schadensbehebung warf den Zeitplan um 45 Minuten zurück, brachte aber umso mehr Schweißperlen hervor. Die Sonne prasselte erbarmungslos. Und die erste Entscheidung in der Königsklasse wurde herausgezögert.
Wer das Rennen gewinnt, würden letztlich die Hinterreifen entscheiden. Darüber waren sich Michael Galinski, Teamchef von Folger bei Bonovo Action powered by MGM, und Werner Daemen, der Boss von Titelverteidiger Ilya Mikhalchik (EGS-Alpha-Van Zon-BMW) einig. „Mein Bauchgefühl sagt, dass sich alles in den letzten fünf Runden klärt“, meinte der Belgier. Sein Fahrer Ilya Mikhalchik hat in diesem Jahr nur eine Aufgabe, die sich auf drei Wörter konzentriert: „Jonas Folger schlagen“.
Fünf Hersteller, völlig verschiedene Bikes und wahnsinnig schnelle Zeiten im Training von den Top Ten der IDM Superbike 1000 sowie ein Reifen strapazierender Asphalt – in der ersten halben Rennrunde ging es drunter und drüber.
Folger raste von der Pole Position in die Auslaufzone, Mikhalchik kam auch kurz von der Strecke ab. Nach der ersten Runde war Folger aber wieder vorn, Mikhalchik holte dahinter scheibchenweise auf. Florian Alt setzte sich gegen Vladimir Leonov und Pepijn Bijsterbosch zur Wehr. Julian Puffe war in der dritten Runde gestürzt. Für Leonov kam das Aus in der zehnten Runde.
Nach 13 Runden siegte Jonas Folger mit 2,885 Sekunden Vorsprung vor Ilya Mikhalchik. Der Ukrainer sah zehn Sekunden vor der weiteren Konkurrenz die schwarz-weiß-karierte Flagge. Als Dritter ließ sich Florian Alt feiern. Ihm folgten Dominik Schmitter (Yamaha) und Pepijn Bijsterbosch (BMW). Auf dem sechsten Platz brachte Alex Polita die Holzhauer-Honda ins Ziel. Erwan Nigon fuhr für Kawasaki den neunten Platz nach Hause, Daniel Kartheininger auf P12 die schnellste Suzuki. Bastien Mackels (Yamaha), der eigentlich hätte vorn mit auftauchen sollen, war gestürzt.
IDM Superbike 1000, 1. Lauf:
1. Jonas Folger (D), Yamaha, 13 Runden in 21:25,550 min
2. Ilya Mikhalchik (UKR), BMW, 21:28,434 min
3. Florian Alt (D), BMW, 21:38,752 min
4. Dominik Schmitter (CH), Yamaha, 21:40,307 min
5. Pepijn Bijsterbosch (NL), BMW, 1:45,401 min