Diesmal ist alles anders. Es regnet ohne Pause und mit vier Hundertstelsekunden Vorsprung hat sich Filip Feigl auf dem Red Bull Ring die Pole Position in der IDM Supersport geholt. Erstmals in dieser Saison steht eine Triumph auf dem ersten Startplatz. Andreas Kofler ist auf Yamaha Zweiter.
Die Tschechen im Genius Triumph Racing Team haben aufgeholt und die Wetterkapriolen auf dem Red Bull Ring ausgenutzt. Filip Feigl erreichte seine Rundenzeit schon im ersten Qualifying, Andreas Kofler (M32 Racing) seine schnellste Runde im zweiten. Diesmal ist auch sein Teamchef Max Enderlein mit in der Box und wirft sich höchstpersönlich ins Leder, um eine Ducati zu testen, die er sich zugelegt hat. Beklebt mit der Startnummer „1“, die Enderlein als aktuellem Deutschen Meister zusteht. Wohin die Reise mit der Panigale V2 geht, ist noch unklar. Ob Enderleins Team nächstes Jahr vielleicht auf die Roten umschwenkt oder nicht. Noch ist es ein privates Projekt. Das Wetter für den Test ist allerdings denkbar schlecht. Enderlein hat in seiner Karriere noch nie Regen gemocht, aber das Wetter kann er sich jetzt nicht aussuchen und muss aus der Box rollen. Als Gastfahrer wird er auf P19 gewertet.
Der IDM-Zweite Melvin van der Voort (Team SWPN) ist gestern im freien Training gestürzt, blieb aber unverletzt. Ihn trennen derzeit sieben Punkte vom Meisterschaftsführenden Twan Smits (Team Apreco). Seinen Landsmann will er auf dem Red Bull Ring an der Spitze ablösen. Van der Voort mag keinen Regen, ist Vierter in der Startaufstellung und sagt: „Das ist gar nicht so schlecht.“ Smits ist Dritter.
Auch bei Thomas Gradinger (Eder Racing) läuft nicht alles glatt. Mehr als P13 ist nicht drin. „Es ist schade für Team, aber ich habe die Zeit im Regen genutzt, um mich einzurollen, aber ich wollte mir einfach nicht weh tun. Ich habe aber schon Rennen von weiter hinten gewonnen.“ Gradinger hofft, dass die Bedingungen morgen in den beiden Rennen ähnlich sind wie heute im Qualifying. „Ich glaube, ich bin der einzige im Fahrerpulk, der die Schikane auf dem Ring nicht gekannt hat.“
Überraschend stark sind Luca de Vleeschauwer und Jorke Erwig von Kawasaki Weber Motos Racing. „Momentan ist Luca ein bisschen unscheinbar“, blickt Teamchef Emil Weber auf die letzten Wochen zurück, „aber er macht einen super Job und das Niveau in der Klasse ist stärker als im vergangenen Jahr.“
Qualifying IDM Supersport
1. Filip FEIGL (CZE), Triumph
2. Andreas KOFLER (AUT), Yamaha
3. Twan SMITS (NLD), Yamaha
4. Melvin VAN DER VOORT (NLD), Yamaha
5. Leon ORGIS (DEU), Yamaha
6. Luca DE VLEESCHAUWER (BEL), Kawasaki
7. Milan MERCKELBAGH (NLD), Yamaha
8. Michal PRASEK (CZE), Triumph
9. Jorke ERWIG (DEU), Kawasaki
10.Troy BEINLICH (DEU), Yamaha