Lucy Glöckner strahlt wie immer. Der erste Test mit der BMW M 1000 RR ist gemacht, jetzt müssten nur noch die Rennen ausgetragen werden dürfen. Die 30-jährige IDM Superbikerin vom Team GERT56 produziert solange Carbonfelgen für Autos und Motorräder bei thyssenkrupp Carbon Components in Kesselsdorf bei Dresden.
Richtig viel machen konnte Lucy Glöckner beim ersten Rollout in Oschersleben zwar nicht, „aber ich bin zum ersten Mal mit der neuen „M“ gefahren. Wir haben Fahrwerkskomponenten von WP abgestimmt. Wegen der Asphalttemperaturen von nur 10 Grad war nicht alles optimal, aber die ersten Einstellungen sind gemacht. Und ich konnte endlich mal wieder Gas geben.“ 2020 fuhr Glöckner ein einziges Rennen. Sie gewann im August mit ihren Teamkollegen Toni Finsterbusch, und Stefan Kerschbaumer für GERT56 die 24h von Le Mans in der Superstock-Klasse. Danach kehrte die Mannschaft der Endurance-WM den Rücken zu und wechselte in die IDM, inklusive Finsterbusch und Glöckner, die sagt: „Ich fühle mich sauwohl bei GERT56.“ Ansonsten war sie Instruktorin bei Renntrainings.
Finsterbusch fehlte beim Test in Oschersleben. Er hat sich beim Supermoto-Training den Fuß verknackst und ist noch in der Heilungsphase. Für Finsterbusch ist es dewegen auch kein Drama, dass die ersten beiden IDM Superbike 1000-Events der Corona-Pandemie zum Opfer gefallen sind. Er wurde von Wildcard-Superbiker Julian Puffe vertreten, der bei GERT56 zunächst gelegentliche Auftritte haben wird, aber 2022 als Vollzeitpilot vorgemerkt ist.
Die im Januar an COVID-19 erkrankte Glöckner ist wieder fit – mit Ausnahme des Geruchs- und Geschmackssinns. “Ich rieche und schmecke nicht mehr so intensiv wie vorher”, gibt sie preis. Derzeit arbeitet die einzige IDM Superbike 1000-Pilotin bei thyssenkrupp Carbon Components in der Produktion von Auto- und Motorradfelgen aus Carbon. Die Rennen fehlen ihr. Glöckner hat Benzin im Blut. “Es muss losgehen”, hofft sie.