Alexander „Xan“ Folger legte als ADAC Junior Cup-Gewinner von 1993 den Grundstein für den Rennsport-Ruhm in der Familie. Sein Neffe Jonas schaffte es sogar aufs Podium in der MotoGP-WM und fährt nun in der Superbike-WM. Beide nutzten die IDM als Sprungbrett für ihre Karrieren. Jetzt ist mit dem 19-jährigen Valentin der nächste Folger an der Reihe. Der Sohn von „Xan“ steht 2021 vor seiner zweiten Saison in der IDM Supersport 300. Der Einsatz ist zu 95% fix. Ein paar Sponsorengespräche müssen noch geführt werden.
„Die Erwartungen sind schon hoch. Wenn der Name Folger ins Spiel kommt, ist das automatisch mit Erfolgen im Rennsport verbunden.“ Diese Erfahrungen macht Valentin Folger ständig. Rund um die idyllisch ins Inntal eingebettete Gemeinde Obertaufkirchen sowieso. In der Region ist die komplette Familie Folger zu Hause. Doch das stört Valentin herzlich wenig. Er ist Mechatroniker-Azubi im dritten Lehrjahr und will die Familientradition fortführen.
Die eigentliche Keimzelle des Erfolgs ist kein Geringerer als sein eigener Vater. Der heute 46-jährige Alexander Folger gewann 1993 die Premierensaison des ADAC Junior Cups mit fünf Siegen in sechs Rennen. Anschließend mischte der Bayer die Deutsche Meisterschaft auf und es folgten Grand-Prix-Rennen in der 125er und 250er-Klasse. Doch weil sich selbst nach Jahren kein Geld mit dem Rennsport verdienen ließ, zog er den Stecker und eine klassische Berufskarriere vor. Mit seinem Sohn Valentin ist er nun aber wieder mittendrin in Sachen Rennsport. Nicht mehr als Fahrer, sondern als Mechaniker aus Leidenschaft. Und der Junior sagt: „Meine Eltern unterstützen mich auf der ganzen Linie. Und ich tue alles dafür, dass es bei mir vorwärts geht.“
Valentin Folger startet 2021 in seine zweite IDM Supersport 300-Saison und hat viel aufzuholen. Der Bayer ist ein Späteinsteiger, machte mit erst 13 Jahren die ersten Versuche im ADAC Junior Cup und profilierte sich in Renntrainings. Der Einstieg in die IDM im vergangenen Jahr war kurz und heftig. „Ich dachte, dass ich von Anfang an in die Punkte fahren kann, aber da ging überhaupt nichts“, gibt Folger offen zu und erzählt: „Natürlich hatte man mich von verschiedenen Seiten vorgewarnt, dass das Niveau in der Klasse extrem hoch ist, aber das hat mich nicht davon abhalten können, dort anzutreten.“
Folger will den Erfolg. Fernziel: Weltmeisterschaft. „Mein Alltag ist darauf ausgerichtet.“ Das heißt: sieben Mal in der Woche Training. Und als Motorrad kommt die Yamaha YZF-R3 aus dem letzten Jahr zum Einsatz. 2021 sollen die Meisterschaftspunkte purzeln.
Kann Valentin von den Erfahrungen seines berühmten Cousins Jonas Folger profitieren? „Ja, er gibt mir schon echt gute Tipps, die mich weiterbringen. Aber fahren muss ich trotzdem alleine. Jonas versucht mich so gut wie möglich zu unterstützen. Bei einem Training hat er auch mal mein Motorrad genommen und mir gezeigt, was damit geht.“