IDM
Internationale Deutsche Motorradmeisterschaft
IDM SBK: Florian Alt verspricht, keine einfache Beute zu sein

IDM SBK: Florian Alt verspricht, keine einfache Beute zu sein

Der erste Test mit der nagelneuen Honda von Florian im spanischen Valencia ist gelaufen. Der 27-jährige Titelverteidiger warnt seine Konkurrenten. Text: Anke Wieczorek; Foto: Dino Eisele

Statt der Jäger ist Florian in diesem Jahr erstmals der Gejagte in der Internationalen Deutschen Motorradmeisterschaft (IDM). Das ist ein völlig neues Gefühl für den Star des Holzhauer Racing Promotion Teams. Jetzt hat sich der Titelverteidiger in der Superbike-Klasse in Spanien auf die neue Saison vorbereitet. Und das auf einer ganz neuen Honda Fireblade, von der die ersten Modelle erst im Februar ausgeliefert wurden. Fakt ist: Es ist noch viel Feinschliff nötig, um bis zum Saisonstart im Mai auf dem Sachsenring siegfähig zu sein. Dennoch verspricht der 27-jährige Champion mit einem Wink an die Konkurrenz: „Wir werden keine einfache Beute sein.“

Nach der erfolgreichen Saison 2023, in der Alt insgesamt fünf Rennen gewann und vier weitere Podiumsplätze holte, war die Verlängerung des Vertrages mit dem HRP-Team von Jens Holzhauer (HRP) keine Frage gewesen. Alt hatte in seinem Honda-Premieren-Jahr nach 13 Jahren erstmals wieder den Titel für die Marke geholt. So zufrieden und glücklich die Mannschaft über den Meisterschaftssieg noch immer ist, umso mehr ist ihr in den letzten Wochen klar geworden, dass es einer Menge an Aufwand bedarf, um auch 2024 wieder vorne mitzufahren.

Die Karten in Deutschlands höchster Serie im Motorradstraßenrennsport wurden neu gemischt. Alle Teams haben sich und die Motorräder weiterentwickelt und mit dem Esten Hannes Soomer ist einer der härtesten Gegner von Alt zu BMW gewechselt. Der Hersteller hatte in den letzten Jahren die Titel wie am Fließband geholt. Die Konkurrenz wird auch nicht mehr die gleichen Fehler machen wie im letzten Jahr, die im Endeffekt geholfen haben, die schwächere zweite Saisonhälfte zu überstehen.

Bei Alts neuer Honda ist im Vergleich zum bisherigen Modell mit Ausnahme des Hecks kein Stein auf dem anderen geblieben. Die Anspannung beim Test in Spanien war entsprechend hoch. Die japanische HRC (Honda Racing Corporation) hat den Einsatz der Fireblade in den nationalen Meisterschaften zur Chefsache erklärt. Neben dem HRP-Team mit Florian Alt nahmen gleichzeitig die offiziellen Superbike-Teams aus England und Spanien am Test teil. Wie hoch Honda das Vorhaben handelt, war an der Beteiligung des renommierten Projektleiters Takeo Yokoyama ersichtlich, dem langjährigen Betreuer des achtfachen Motorrad-Weltmeisters Marc Márquez. Für Alt war es ein wertvolles Erlebnis, mit solch einer Koryphäe zusammenarbeiten zu dürfen. Der Deutsche kam gut in die Gänge und konnte am letzten Tag auf dem Circuit Ricardo Tormo bei Valencia starke Rundenzeiten fahren, die das nochmals gesteigerte Potenzial der Honda deutlich machten.

Und es wird wieder Einsätze in der Superbike-Weltmeisterschaft geben. Das wurde mit Honda vereinbart. Mit Rückschlüssen, die aus dem letztjährigen Wildcard-Auftritt gezogen wurden. Bei der Materialfrage setzt Alt auf die Werksunterstützung von Honda. Da jetzt auch der direkte Kontakt zu HRC besteht, sind die Voraussetzungen besser denn je. Alt sagt jedenfalls: „Wir haben letztes Jahr viel gelernt. Wenn wir starten, werden wir besser aussehen. Das kann ich versprechen.“