IDM
Internationale Deutsche Motorradmeisterschaft
IDM SBK: „Honda-Titel mehr wert als BMW-Krone“ (F. Alt)

IDM SBK: „Honda-Titel mehr wert als BMW-Krone“ (F. Alt)

Florian Alt hat den Turbo angeworfen. Bei den IDM-Test hat er die schnellste Runde in den Asphalt von Valencia gemeißelt. Text: Anke Wieczorek; Fotos: Team

Er hat eine Yamaha-Karriere hinter sich und wechselte zu BMW, um den Titel in der IDM Superbike zu holen. Doch Florian Alt blieb Vize auf dem Motorrad, das die Königsklasse in der Internationalen Deutschen Motorradmeisterschaft (IDM) beherrscht. Er hofft nun, die Mission Titelgewinn mit Honda erfüllen zu können, um damit noch großartiger in die Geschichte einzugehen.

Es ist fast schon zur Normalität geworden, dass ein Fahrer vom Team BCC-alpha-Van Zon-BMW den Titel gewinnt. Das bekam Markenkollege Florian Alt auch letztes Jahr als Fahrer bei Wilbers-BMW zu spüren. Die Niederlage war bitter und wohl nur wenige Fahrer hätten bei so viel Pech die Nerven behalten. Alt konstatierte lediglich mit dem Blick auf ein paar Boxen weiter: „Das ist am Ende des Tages die Konkurrenz, die wir schlagen müssen.“

Was folgte, war ein Team- und Markenwechsel auf einen Schlag. Auf der Honda von Holzhauer Racing Promotion plant der 26-jährige Gummersbacher 2023 den nächsten Angriff. Auch unter der Prämisse, dass der Titel auf der CBR 1000 RR-R noch einen weitaus höheren Stellenwert hätte, als das Prädikat auf einer BMW zu gewinnen. BMW im eigenen Land zu schlagen, ist also das vorgegebene Ziel. Die ersten Vorzeichen für die kommende Saison stehen gut. Bei den offiziellen IDM-Tests in Valencia war Alt unter allen angereisten Klassen-Gegnern der Schnellste. Seine Rundenzeit: 1:34,342 min. Der 1,89 große Modellathlet zeigte sich keinesfalls überrascht hatte mit nichts anderem gerechnet. IDM-Rückkehrer Ilya Mikhalchik vom großen BMW-Team und immerhin schon dreifacher Meister in der Königsklasse war ohne Transponder ausgerückt. Mit ihm gab es keinen Vergleich.

Alt erwies sich in den letzten Jahren immer als akribischer und zäher Hund auf der Strecke. Zahlt sich das auf der Honda aus? „Zuerst ist einmal alles anders an dem Motorrad“, erzählt er und führt weiter aus, „ich habe deutlich besser aufs Motorrad gepasst als gedacht. Die Honda wirkt kleiner als sie ist. Wir haben verschiedene Tankhauben ausprobiert, Einstellungen an der Fußrastenanlage und der Sitzposition ausprobiert, das volle Programm. Der Motor läuft sehr weich und hat echt viel Leistung.“

In Sachen Fahrwerk/Chassis liege noch viel Arbeit vor ihm und dem HRP-Team, fügt Alt hinzu. Hier sei die BMW im Vergleich dazu bereits in der Basis sehr gut aufgestellt. Zwölf Testtage sind vor dem Saisonstart, der vom 12. bis 14. Mai 2023 auf dem Sachsenring stattfindet, geplant. Acht davon sind bereits absolviert. Alt ist guter Dinge und wird bis dahin noch viele Kilometer auf der Honda CBR 1000 RR-R absolvieren. Schon am heutigen Montag geht es für ihn nach Le Mans, wo er ab morgen für das Viltais-Team auf der Langstrecken-WM-Version des Motorrads sitzen wird. Die FIM Endurance-WM bleibt nämlich neben der IDM das zweite Standbein in Alts Terminkalender. Für 2023 ist das Langstrecken-Team günstigerweise ebenfalls zu Honda gewechselt. Ganz in Rot.