IDM
Internationale Deutsche Motorradmeisterschaft
Vorschau: Die IDM auf dem Red Bull Ring 2022

Vorschau: Die IDM auf dem Red Bull Ring 2022

Action zu Land und in der Luft inmitten des Alpen-Panoramas - Text: Judith Pieper-Köhler; Fotos: Dino Eisele

Es geht in den Endspurt der Internationalen Deutschen Motorradmeisterschaft (IDM) 2022. Vom 2. bis zum 4. September findet auf dem Red Bull Ring in Österreich die vorletzte Wertungsrunde der Saison 2022 statt. Für zusätzliche Spannung sorgt, dass die neue Münzer-Schikane auf dem Kurs in der Gemeinde Spielberg für alle Fahrer Neuland ist und niemand über einen Testvorteil verfügt. 

In der Steiermark geht es Schlag auf Schlag in Deutschlands höchster Motorradrennsportserie. In den IDM-Klassen Superbike, Supersport, Supersport 300 und Sidecar werden jeweils zwei Rennen ausgetragen. Abgerundet wird das Wochenende durch die Läufe zum Northern Talent Cup, Yamaha R3 bLU cRU Cup und dem Austrian Junior Cup. 

Die IDM fährt zum ersten Mal das geänderte Layout der Highspeedstrecke. Die Münzer-Schikane wurde auf dem Weg zur Kurve drei aus Sicherheitsgründen eingeführt, um die Strecke an einer Schlüsselstelle zu entschärfen. Sie war eine der Auflagen für die Durchführung der MotoGP auf der schnellsten Strecke im Kalender. Es handelt sich um einen Rechts-Links-Knick, der hart angebremst werden muss. Somit wird Geschwindigkeit an der kritischen Stelle herausgenommen. Die neue Streckenvariante ist 30 Meter länger als die bisherige, die noch von der Formel 1-befahren wird. Dadurch misst die Strecke jetzt 4,348 Kilometer. 

In der IDM Superbike steht mit Markus Reiterberger (BCC-alpha-Van Zon-BMW) der Meister schon vorzeitig fest. Bereits in Assen hat der 28-jährige den Sack zugemacht. Was die Spannung in der Königsklasse keinesfalls mindert. Denn noch immer versucht Florian Alt (Wilbers-BMW-Racing), den nun vierfachen Champion ein zweites Mal in diesem Jahr zu schlagen. In Oschersleben war es dem 26-Jährigen erstmals gelungen. Alt galt zum Saisonbeginn als Hauptgegner von Reiterberger im Kampf um die Meisterschaft, hatte aber nach drei technischen Ausfällen keinerlei Chance, ihm die Krone streitig zu machen. Für ihn zählt jetzt jedes einzelne Rennergebnis und Alt ist zäh! Hinter den beiden Ausnahmefahrern versuchen die Niederländer Rob Hartog (Team SWPN) und Pepijn Bijsterbosch (BCC-alpha-Van Zon-BMW) den dritten Platz in der Gesamtwertung unter sich auszumachen. Hartog ist der einzige Yamaha-Fahrer innerhalb einer ganzen BMW-Armada. 

Zum Zünglein an der Waage könnte Leandro Mercado auf der Holzhauer-Honda werden. Der WM-Superbiker aus Argentinien fühlt sich bei seinen Einsätzen auf der IDM-Bühne äußerst wohl. Eine spannende Frage bleibt auch, wie der Einstand von Luca Grünwald bei Honda verläuft. Nach seiner Beinverletzung bei Testfahrten vor der Saison ist er jetzt fit genug, um wenigstens bei den letzten zwei Saison-Events durchzustarten. Der lange verletzte Kawasaki-Fahrer Bastien Mackels hat es nach seiner Rückkehr inzwischen in die Top Ten geschafft. Die Ausfälle von Jan Mohr, Vladimir Leonov, Julian Puffe, und Toni Finsterbusch haben jedoch nicht unwesentlich dazu beigetragen.

Yamaha-Zugpferd Max Enderlein (M32 Racing) reist in der Supersport-Klasse mit 66 Punkten Vorsprung vor Luca de Vleeschauwer (Kawasaki Weber-Motos Racing) an den vom Alpen-Panorama umgebenen Red Bull Ring. Zwischen dem Belgier und dem derzeitigen Gesamt-Dritten Andreas Kofler (Kawasaki Schnock Team Motorex) liegen wiederum nur zwölf Punkte Unterschied. Kofler stand in diesem Jahr schon vier Mal auf dem Siegerpodest, aber noch nie ganz oben. Bei seinem Heimrennen wittert der 18-Jährige aus Attnang-Puchheim die ganz große Chance. Thomas Gradinger wird als Zuschauer an den Ring kommen. Der theoretisch zu den Sieganwärtern zählende Oberösterreicher hatte sich in Schleiz schwer an Schulter und Rücken verletzt. Das Eder-Team, zu dem er gehört, schickt trotzdem zwei Österreicher auf dem Red Bull Ring an den Start. Leon Lambing wechselt in das Team und außerdem wird Lukas Trautmann reaktiviert. „Trauti“ gehörte bis 2017 zu den hoffnungsvollsten Talenten der Alpenrepublik, zog sich dann aber aus verschiedenen Gründen zurück. Das Rennfahren hat er aber nicht verlernt.

Nur ein einziger Punkt trennt Leo Rammerstorfer (Freudenberg KTM-Paligo Racing) und Marvin Siebdrath (Füsport – RT Motorsports by SKM – Kawasaki) in der Nachwuchsklasse Supersport 300. Das Duell heißt nicht nur Österreich gegen Deutschland, sondern auch KTM gegen Kawasaki. Die beiden Titelfavoriten spielen Ping-Pong miteinander. In der kompletten Top 10-Riege ist noch viel Bewegung und kein einziger Fahrer kann sich auf seinem derzeitigen Platz in Sicherheit wiegen. Die Rennen werden oft erst in der letzten Kurve und mit einem Abstand von Tausendstelsekunden entschieden.

Die IDM Sidecar bekommt in der Steiermark Besuch von Tom und Ben Birchall sowie Craig Currie und Justin Sharp. Die Birchall-Brüder sind mehrfache Sidecar-Weltmeister und elffache TT-Sieger.

Am IDM-Rennwochenende in Österreich treffen Superlative am Boden und in der Luft aufeinander. Auf dem Asphalt fährt die IDM, am Himmel im nur zwei Kilometer entfernten Zeltweg findet am 2. und 3. September Europas große Airshow „AirPower“ statt. Das ist die große Vorführung der österreichischen Luftstreitkräfte, der Flying Bulls und internationaler Kunstflugstaffeln. Die Nachbarorte Zeltweg und Spielberg in der Steiermark verschmelzen an diesem Wochenende für eine gigantische Show.

Wer es nicht nach Österreich schaffen sollte, kann die Rennen der IDM auch an diesem Wochenende wieder über den Livestream hautnah mitverfolgen: www.idm.de/live

 

Eintrittspreise IDM:

Freitag: Freier Eintritt

Samstag: 19,00 EUR

Sonntag: 25,00 EUR

Wochenendticket: 35,00 EUR

Für Kinder und Jugendliche bis einschließlich 17 Jahren ist der Besuch der Rennveranstaltung kostenfrei.  

 

IDM-Kalender 2022

06.05. – 08.05. Lausitzring
20.05. – 22.05. Oschersleben
24.06. – 26.06. Most (CZ)
22.07. – 24.07. Schleizer Dreieck
12.08. – 14.08. Assen (NL)
02.09. – 04.09. Red Bull Ring (A)
23.09. – 25.09. Hockenheim