IDM
Internationale Deutsche Motorradmeisterschaft
IDM SSP 300: Ist es Siebdraths letzte Chance zum Titel?

IDM SSP 300: Ist es Siebdraths letzte Chance zum Titel?

Marvin Siebdrath zählt in diesem Jahr zu den absoluten Titelfavoriten in der IDM Supersport 300. Für den Vize-Champion von 2021 ist es vielleicht auch die letzte Gelegenheit. Foto: Dino Eisele Text: Rowena Hinzmann

„Wenn ich groß bin, werde ich Feuerwehrmann“ – davon träumen viele Kinder, aber nicht Marvin Siebdrath. Für ihn stand schon als Kind fest, dass er eher Feuer und Flamme für Motorräder ist und irgendwann Rennfahrer wird. Heute, als 18 Jähriger, ist er Titelfavorit in der IDM Supersport 300.

Der Kawasaki-Pilot (Füsport ­– RT Motorsports by SKM – Kawasaki) fährt seine dritte Saison in der IDM und verpasste am Finalwochenende letztes Jahr am Hockenheimring den Titel zum Champion nur knapp. Stattdessen feierte Lennox Lehmann seine gewonnene Meisterschaft und verteidigte zugleich auch seinen Titel vom Vorjahr. Damit war für ihn das Ticket in die Supersport Weltmeisterschaft gesichert. In der IDM kann Lehmann daher nur noch an vereinzelten Rennen teilnehmen.

Für Marvin Siebdrath bedeutet das: Der Weg zum ersten Meisterschaftstitel ist frei, oder? „Am schwierigsten wird es für mich in diesem Jahr sein gegen das KTM-Trio anzukämpfen“, fasst der Vize-Champion zusammen. Mit Scott Deroue, Leo Rammerstorfer und Walid Khan lässt das Team Freudenberg-Paligo Racing drei starke Fahrer an den Start gehen, die zusammen als auch jeder für sich um jeden Sieg und die Meisterschaft kämpfen. „Daher liegt mein Fokus darauf, aus jedem Rennen das absolute Maximum herauszuholen“, sagt der Wildenfelser.

Beim Saisonauftakt auf dem Lausitzring gelang es ihm bereits. Nach zwei verkorksten Freien Trainings, schien das richtige Setup im Warm up vor dem ersten Rennen gefunden. Das Ergebnis: Einmal Bronze, einmal Gold. Am Ende des Wochenendes verließ er den Lausitzring mit 41 Punkten als Meisterschaftsführender. „Das war wirklich eine Überraschung, nachdem es am Anfang alles andere als gut lief und die Rennstrecke mir auch nicht besonders gut liegt“, berichtet er. Es war ein guter Einstand in die Saison, der ihm Mut, Motivation und Selbstvertrauen gegeben habe. „Mir ist aber bewusst, dass es wahrscheinlich nicht an jedem Wochenende so gut für uns laufen wird“, so der Gymnasiast weiter, der momentan mitten in seinen Abiturprüfungen steckt.

Nach der Schule beginnt Siebdrath ein Duales Studium in Elektrotechnik, das ist bereits sicher. Wie oder ob es für ihn dann noch möglich ist weiterhin in der IDM zu starten, bleibt vorerst offen. Dem Rennsport bliebe er natürlich weiterhin treu, wenn auch eher als Unterstützer für seinen jüngeren Bruder Mika Siebdrath (12), der aktuell in der Spanischen Meisterschaft (CEV) seine Motorradsportkarriere in Angriff nimmt. Denn wie sein großer Bruder will auch er lieber Motorradrennfahrer als Feuerwehrmann werden.