Noch drei Mal schlafen, dann startet die IDM auf dem Lausitzring in die erste Veranstaltung in der Saison 2022. Zwischen den Top-Favoriten in der Superbike-Klasse gab es schon das erste Geplänkel. Markus Reiterberger und Florian Alt trafen am vergangenen Wochenende beim letzten Test vor dem scharfen Start aufeinander.
Tatort Lausitzring. Alles hatte am Wochenende äußerlich den Anschein, dass Markus Reiterberger einem vierten Titel in der IDM Superbike nichts im Wege steht. Tatbestand: Der Bayer vom BCC-alpha-Van Zon-BMW-Team setzte die Messlatte mit einer Rundenzeit von 1:38,5 min gleich am ersten Tag sehr hoch, am letzten Tag sogar auf 1:38,1 min. Und das, obwohl sich die BMW M 1000 RR laut seiner Aussage zunächst „bockig und aggressiv zeigte, „aber wir haben das Biest noch am ersten Tag gezähmt.“ Der 28-jährige Reiterberger wirkte entspannt. Nach verschiedenen Fahrwerkseinstellungen und ein paar Fahrwerkseinstellungen sind wir jetzt recht gut gerüstet. Die vielen Wellen auf dem Ring sind zwar grausam, aber wir haben jetzt mehrere Varianten für die Einstellung des Motorrads zum Saisonstart. Wir kämpfen noch gegen das Chatterig und leichte Vibrationen an. Und die Reifenwahl ist nicht vom Tisch.“
Florian Alt, drei Jahre jünger und für das Wilbers-BMW-Team am Start, war einen Tacken langsamer als Reiterberger, war aber im Gegensatz zum Bayern nicht auf weichen Reifen ausgerückt. Das heißt: Ein paar Pfeile stecken noch im Köcher. Und im Trockenen ist Alt eine Macht, das ist Reiti klar. Die derzeitigen Wetterprognosen spielen dem Nordrhein-Westfalen voll in die Karten.
Alt war auch an der Entwicklung der neuen Vorderradgabel des BMW-Wilbers-Teams beteiligt, die intern hoch gehandelt wird. Die Gabel gehört zu den neuen Freiheiten in der Königsklasse. Alternative Gabeln und Gabelbrücken sind aber nur in einem begrenzten Kostenrahmen zugelassen und müssen für alle Motorräder verfügbar sein.
Bei den Tests in der Lausitz war fast das ganze Superbike-Feld anwesend und folgte Reiterberger und Alt mit einer halben Sekunde Abstand. Reiterberger vermisste Vladimir Leonov. Der Russe gehört zu den Spitzenfahrern, ist aber von den verhängten Sanktionen wegen des Ukraine-Krieges betroffen. Der bislang nicht startberechtigte Yamaha YZF-R1M-Fahrer kämpft immer noch um eine Erlaubnis. Teamchef Denis Hertrampf meint: „Vielleicht steht er ja am Freitag doch noch auf dem Lausitzring und steigt aufs Motorrad.“ Leonov ist hochmotiviert und hat auf der Großbaustelle von Hertrampf zur Ablenkung schon wie wild gebaggert.