IDM
Internationale Deutsche Motorradmeisterschaft
IDM: Prominenz aus aller Welt in Assen am Start

IDM: Prominenz aus aller Welt in Assen am Start

In Assen steppt der Bär: Die zweite Saisonhälfte der IDM beginnt und in der Sidecar-Klasse sind etliche WM-Fahrer am Start. Text: Anke Wieczorek; Fotos: Dino Eisele

Im niederländischen Assen sprintet die Internationale Deutsche Motorradmeisterschaft (IDM) am kommenden Wochenende in die zweite Saisonhälfte. Auf dem legendären TT Circuit in den Niederlanden wird vom 13. bis 15. August 2021 der vierte Saison-Event ausgetragen. Das Besondere an der Strecke ist, dass sie speziell für Motorräder konzipiert wurde. Und es handelt sich weltweit um den einzigen Kurs, auf dem seit Einführung der offiziellen Motorrad-Weltmeisterschaft im Jahr 1949 in jedem Jahr ein Grand-Prix ausgetragen wird. Auch die IDM ist hier mittlerweile eine feste Größe im Rennkalender, jetzt auch wieder mit Zuschauern.

Hier hat sich der Titelkampf in der IDM-Königsklasse Superbike 1000 zur Saisonhalbzeit zugespitzt. BMW und Kawasaki machen Jagd auf Yamaha. Für IDM-Leader Dominic Schmitter aus der Schweiz (Hess Racing) ist die Luft an der Spitze dünner geworden. Der Yamaha-Fahrer hat nur noch sechs Punkte Vorsprung vor seinem Verfolger Ilya Mikhalchik. Und der 24-jährige Ukrainer ist nicht zu unterschätzen. Der Pilot vom Team EGS-alpha-Van Zon-BMW hat die Meisterschaft bereits zwei Mal gewonnen. Sein diesjähriges Fehlen im tschechischen Most kostete ihn zwar wichtige Punkte und er fiel in der Gesamtwertung stark zurück, doch seine beiden Podiumsplätze auf dem Schleizer Dreieck brachten ihn schlagartig auf die Siegerstraße zurück. Mickhalchik hat aber auch nur ein Vier-Punkte-Polster vor Valentin Debise (Kawasaki Weber-Motos-Racing), einem der beiden Kawasaki-Fahrer im gesamten Feld. Im Windschatten des Franzosen lauert wiederum mit nur einem Punkt Rückstand der Belgier Bastien Mackels (Team SWPN) auf Yamaha. Es könnte also nicht enger und internationaler zugehen. In der IDM Superbike 1000 kämpfen die Marken ums Prestige. Honda hat mit Alessandro Polita nur eine einzige Speerspitze im Feld. Der HRP-Pilot aus Italien hält derzeit den Anschluss auf Platz acht und ist der richtige Mann für Überraschungen. Als bester deutscher Superbiker und IDM-Sechster reist Julian Puffe (GERT56) nach Assen. Insgesamt 27 Fahrer haben sich für die Rennen in der Königklasse in Assen angemeldet. Spektakulär dürfte der Gastauftritt von Daniel Kartheininger auf der Ducati Panigale V4R werden. Teamchef Denis Hertrampf will wissen, wie sich die rote Diva im aktiven Rennzirkus auf höchster Ebene verhält.

In der mittleren Hubraumklasse, der IDM Supersport 600, hat sich Patrick Hobelsberger (Bonovo action by MGM Racing) mit Doppelsiegen in Most und Schleiz schon ein Punktepolster an der Spitze schaffen können. Der Bayer hofft, an seine Erfolgsserie anknüpfen zu können, um sich auch persönlich wieder aufzubauen. Der Yamaha-Fahrer hatte am vergangenen Wochenende mit einer Wildcard an der Supersport-WM teilnehmen dürfen. Der Ausflug begann mit besten Zeiten im Training, endete aber als Desaster und mit null Punkten wegen seines Arm-Pumps. Valentin Debise (Kawasaki Weber-Motos Racing), der auch in der 1000 cm³-Klasse fährt, hatte ebenfalls an der WM teilgenommen und einen siebten Platz geholt. In der IDM liegt der Franzose auf dem zweiten Rang. Die Differenz zu Hobelsberger beträgt 30 Punkte. Max Enderlein (M32 Racing, Yamaha) ist mit weiteren 29 Zählern Rückstand Gesamt-Dritter. Zwischen Glenn Van Straalen (Kawasaki), Martin Vugrinec (ferQuest UNIOR Racing Team, Yamaha), Rob Hartog (füsport-RT Motorsports by SKM-Kawasaki) und Chris Beinlich (Roto Store BRT, Yamaha) geht es dahinter deutlich enger zu.

In der Nachwuchsklasse IDM Supersport 300 hat Dirk Geiger den Siegeszug seines Teamkollegen Lennox Lehmann gestoppt. Lehmann, der Titelverteidiger kann zwar noch von einem großen Punktevorsprung in der Tabelle profitieren, doch nur ein kleiner Fehler genügt, damit sich das Blatt dreht. Gegen das Führungsduo des Freudenberg KTM WorldSSP Teams sind bisher Marvin Siebdrath und Luca de Vleeschauwer (beide füsport-RT Motorsports by SKM-Kawasaki) am erfolgreichsten in die Offensive gegangen. Siebdrath gewann den Saisonauftakt und stand in Schleiz auf dem Podest. Sein Kollege aus Belgien konnte bislang zwei dritte Plätze erringen. In Assen wird das Team durch Tom Booth-Amos verstärkt. Der Brite tritt aber als Gaststarter an und erhält demzufolge keine IDM-Punkte. Er ist der Gesamt-Zweite in der aktuellen Supersport 300-Weltmeisterschafts-Wertung.

In der IDM Sidecar gingen bisher alle Siege an das deutsche Team (Josef Sattler/Luca Schmidt) im Adolf RS F1-Gespann. Ihm folgen die Gespanne von Markus Schwegler/Ondrej Kopecky und Peter Kimeswenger/Kevin Kölsch. In Assen müssen sich aber auch die Seriensieger an der Spitze warm anziehen. Auf dem TT Circuit wird die halbe Weltelite an den Start gehen – von Multichampion Tim Reeves bis Pekka Päivärinta – und die IDM als sportlich attraktive Abwechslung zur WM nutzen.

Für weitere Highlights in Assen sorgen der IDM Superstock 600 Cup, der Northern Talent Cup und der Yamaha R3 bLU cRU Cup.