Marcel Brenner aus der Schweiz ist kein unbeschriebenes Blatt. Der Neuling in der IDM Supersport 600 fuhr zuletzt in der Moto2-EM. Das Ziel bleibt gleich: Der 23-Jährige aus dem Kanton Bern will den Sprung in die Weltmeisterschaft schaffen. Er gibt seinen Traum nicht auf.
Brenner hat in den letzten Monaten gemerkt wie es ist, wenn es nicht läuft. Handverletzung, COVID 19, Geldprobleme, keine Starts. Die EM-Rennen in Aragón und Valencia musste er sausen lassen, weil es das Budget nicht zuließ. Obwohl er sich auch im Internet redlich um Sponsoren bemühte, reichte das Geld seiner Gönner nicht aus, um das Saisonende zu stemmen. Sieben Punkte in der Moto2-EM 2020 blieben die schmale Ausbeute eines ganzen Jahres, geholt in einem einzigen Rennen. Im Jahr zuvor war Brenner EM-Elfter in der Gesamtwertung gewesen.
Aber Aufgeben gilt für den Schweizer nach dem Rückschlag keinesfalls. Im Gegenteil: Der bisherige Kalex-Pilot hat im Schweizer Rennstall Hess Racing angedockt, wechselt auf eine Yamaha YZF-R6 und fährt in der IDM Supersport 600. Brenner sagt dazu: „Nachdem die Enttäuschung natürlich sehr groß war, dass ich nicht mehr in der EM fahren kann, habe ich neue Motivation getankt.“ Plan B kommt zum Einsatz. Bei diesem strickt Brenner statt am Platz im Grand-Prix-Fahrerlager nun am Einstieg in die Supersport-WM. Schon 2022 soll es soweit sein. Die IDM Supersport 600 ist die optimale Vorbereitung.
Brenners zweites Standbein ist sein Job als Ersatzfahrer mit dem Team Bolliger Switzerland in der FIM Endurance World Championship (EWC). Dort wird Brenner erstmals auf einem Kawasaki ZX-10RR Superbike sitzen.