IDM
Internationale Deutsche Motorradmeisterschaft
IDM Superbike 1000: Sieg für Jonas Folger, Gefühls-Chaos bei den Verfolgern

IDM Superbike 1000: Sieg für Jonas Folger, Gefühls-Chaos bei den Verfolgern

Pokale fest im Griff: Siegerfoto nach dem Ende des ersten Superbike-Laufes auf dem traditionsreichen Sachsenring. Text: Anke Wieczorek; Foto: Dino Eisele/IDM 2020

Er hat es wieder getan. Jonas Folger siegte auch im ersten IDM Superbike 1000-Lauf auf dem Sachsenring. Seine Überlegenheit war offensichtlich. Im Ziel trennten den 27-jährigen Yamaha-Fahrer vom Team Bonovo Action powered by MGM Racing 15 Sekunden von den Verfolgern, die für ein Auf und Ab der Gefühle sorgten. Florian Alt (Wilbers-BMW) und Yamaha-Pilot Dominic Schmitter (Yamaha) komplettierten das Siegerpodest.

Folger war vor seinem Triumphzug perfekt vorbereitet. Die Reifenwahl stand schon nach dem Zeittraining fest. Mit dem Qualifying ging das Team kein Risiko ein. Da der Sachsenring viel Abstimmungsarbeit hinsichtlich der Elektronik erfordert, war die Leistung des Motorrads schon im freien Training an das kurvenreiche Layout des Sachsenrings eingestellt worden. „Abgesehen von diesen technischen Dingen konnte ich auch von fahrerischer Seite einiges dazu beigetragen“, meinte Folger. „Ich konnte vieles von meiner Erfahrung mit dem MotoGP-Bike umzusetzen. Die Linienwahl ist mit beiden Maschinen hier sehr ähnlich. Ich war mir vorher nichts sicher, ob das so einfach zu adaptieren ist.“

Trotzdem nahm Folger das Rennen in der deutschen Top-Klasse nicht auf die leichte Schulter, bedauerte aber: „Schade, dass ich keinen Gegner zum Kämpfen hatte.“

In der Gruppe dahinter ging es umso turbulenter zu. Dominik Schmitter (Yamaha), Florian Alt (BMW), Vladimir Leonov (BMW), Ilya Mikhalchik (BMW) und Bastien Mackels (Yamaha) beharkten sich untereinander. Schmitter hatte den zweiten Platz angepeilt, machte aber in der vorletzten Runde einen Fehler und wurde Dritter. Die Einschätzung des Schweizers: „Es war ein geiles Rennen. Die Strecke ist einzigartig, schnell, blind. Alles muss stimmen.“ An der S 1000 RR von Alt hatte das Team die Geometrie reichlich verändert. Alt konnte sich über den zweiten Rang glücklich schätzen. „Ich war fünf Jahre nicht auf dem Sachsenring. Die BMW ist neu. Das Vorderrad war instabil.“

Leonov machte Titelverteidiger Mikhalchik Platz, der die Einladung annahm. Theoretisch hätte der Ukrainer mindestens Vierter werden können. Nur bekam er in der vorletzten Runde technische Probleme. Der Vortrieb an der BMW spielte nicht mehr mit. Mikhalchik biss fast in den Lenker, kämpfte bis zum Ende und rettete noch den neunten Platz.

Viele Motorräder von Yamaha und BMW tummelten sich im vorderen Feld. In den Top Ten mischte sich auf dem sechsten Platz die grüne Kawasaki von Erwan Nigon dazwischen. Auf dem achten Platz war die rote Honda von Alessandro Polita der Farbtupfer.
Das Rennen musste zwei Mal gestartet werden. Philipp Gengelbach war im ersten Anlauf in der zweiten Runde gestürzt. Seine Suzuki ging in Flammen auf – Abbruch des Rennens mit der roten Flagge.