Mitte Juli musste Tim Eby nach einem Sturz auf dem Hockenheim der kleine Finger an der linken Hand zur Hälfte amputiert werden. Sein Wunsch, zum Saisonauftakt der IDM Superbike 1000, wieder fit zu sein, erfüllte sich nicht. Jetzt peilt er die IDM-Runden auf dem Sachsenring am 7./.8. September 2020 vom an. Und er macht sich Gedanken, wie er demnächst Gitarre spielen wird.
Die Medizin macht vieles möglich. Der kleine Finger ist nur noch zur Hälfte vorhanden, aber am ebenfalls verletzten Ringfinger konnten die Ärzte Haut aus dem Arm transplantieren, um ihn wieder herzustellen. Zuerst durfte ihn der 26-Jährige vom EGS-Alpha-Van Zon-BMW-Team nicht bewegen, inzwischen muss die Haut gedehnt werden. Eby fährt seit dieser Woche sogar schon wieder Motocross, um für die IDM im Drift zu bleiben. „Auf dem Sachsenring will ich auch auf dem Superbike annähernd so schnell fahren wie zuvor“, hat er sich vorgenommen.
Dass er beim Saisonauftakt in Assen zwangsweise still sitzen musste, hat dem S 1000 RR-Piloten aus dem staatlich anerkannten Erholungsort Blumberg nicht behagt. Trotzdem war er als Teammitglied nach Assen gereist, um seinen Kollegen beizustehen. Das war ihm sehr wichtig. „Klar, mein Herz als Rennfahrer hat geblutet, weil ich nicht aufs Motorrad konnte, aber es war besser als zu Hause zu sein.“
Jetzt, wo die Finger langsam heilen, macht sich Eby auch Gedanken um eine weitere Leidenschaft. Er hat das Gitarre spielen für sich entdeckt. Problem dabei: die Griffe werden mit der linken Hand ausgeführt, mit der rechten Hand werden die Saiten geschlagen. Möglicherweise muss Eby jetzt die Seiten wechseln und umdenken, als ob er ein Linkshänder wäre. Die umgekehrte Spielweise soll wohl auch funktionieren. Beste Beispiele: Jimi Hendrix und Kurt Cobain.