IDM
Internationale Deutsche Motorradmeisterschaft
IDM Superbike 1000: Max Neukirchner ist ab sofort Riding Coach bei HPC-Power Suzuki

IDM Superbike 1000: Max Neukirchner ist ab sofort Riding Coach bei HPC-Power Suzuki

Vom Fahrer zum Lehrer: Max Neukirchner hat zwei Superbike-WM-Läufe gewonnen und coacht jetzt die HPC-Power Suzuki-Truppe. Text: Anke Wieczorek, Fotos: TopSBK, Archiv Neukirchner

Verstärkung bei HPC-Power Suzuki. Teamchef Denis Hertrampf hat ab sofort Ex-Superbiker Max Neukirchner als Riding Coach und Teammanager engagiert. Der 37-Jährige wird sich auf dem Sachsenring, in der Lausitz und beim IDM-Finale in Hockenheim um die Teamorganisation kümmern, angefangen vom Essenszeitplan bis hin zu den Meetings. Dazu kümmert sich Neukirchner um die fahrerischen Angelegenheiten der Suzuki-Superbiker Daniel Kartheininger und Kevin Sieder sowie Nachwuchsmann Max Schmidt, der auf einer GSX-R 1000 im Pro Superstock Cup fährt. Schmidt ist zarte 17 Jahre alt, hat aber bereits den ADAC Mini Bike Cup absolviert, wurde 2017 Gesamtsieger im ADAC Junior Cup und ist Rennen in der IDM Supersport 300 gefahren. Im neuen Pro Superstock Cup hat der Wuppertaler zum Saisonauftakt in Assen auf Anhieb zwei Mal als Zweiter gepunktet. „Max Neukirchner soll sich in unser Team durch seine fahrerische Historie einbringen und vor allem auch Max wichtige Tipps geben“, sagt Denis Hertrampf. Die Idee dazu stand schon länger im Raum. Heute wurde der Deal festgemacht.

Max Neukirchner war in der Motorrad-EM und auch in der Grand-Prix-Szene aktiv. Seine größten Erfolge feierte der Sachse aber in der Superbike-Weltmeisterschaft. Als er 2005 dort einstieg, schaffte er auf Honda schon im vierten Rennen den Sprung aufs Siegerpodium. Er wurde Dritter im australischen Phillip Island. Im Jahr 2008 gelang Neukirchner in Valencia auf Suzuki die erste Pole Position in seiner Superbike-WM-Karriere. Zum Rennsieg kam es nicht. Die ganze Zeit in Führung liegend, wurde er kurz vor dem Ziel noch durch eine Harakiri-Aktion von Lokalmatador Carlos Checa zu Fall gebracht. Neukirchner erlitt einen Schlüsselbeinbruch. Am 8. Mai 2008 war es aber endlich soweit. Der damals 25-Jährige gewann in Monza sein erstes Superbike-WM-Rennen. Sein Vorsprung auf den Zweitplatzierten Noryuki Haga betrug 58 Tausendstelsekunden. Ein weiterer Sieg folgte in Misano.

Neukirchner ist der erste und bis heute einzige Deutsche, der in der seit 1988 ausgetragenen Superbike-WM siegen konnte. Ein unverschuldeter Unfall in Monza, wobei 2009 sein Oberschenkel zertrümmert wurde, geriet zum Wendepunkt in der Karriere. Nach der Rekonvaleszenz konnte Neukirchner nicht mehr an die erreichten Erfolge anknüpfen, aber er in der Endurance-WM und auch in der IDM lieferte er weiterhin überzeugende Ergebnisse ab. Sein letztes Rennen bestritt der Sachse 2018 auf dem Slovakiaring. Neukirchner gewann mit dem Yamaha Austria Racing Team das zur Endurance-WM zählende 8-Stunden-Rennen und stellte einen neuen Rundenrekord auf. Seitdem ist er als Instruktor und Riding Coach mit offiziell anerkannter Trainerausbildung unterwegs.