Es lief nicht rund in der Comeback-Saison von Lucy Michel in der IDM Supersport 300. Sie konnte sich zwar gegen einen Teil ihrer männlichen Konkurrenten durchsetzen, doch erst beim Finale in Hockenheim zeigte sie ihre Stärke. Wie geht es weiter mit der 18-jährigen Sächsin vom TSL-Racing-Team?
Die Yamaha-Fahrerin hatte sich für 2023 fest vorgenommen, an ihre alte Performance von 2021 anzuknüpfen. Damals hatte sie auf der Yamaha R3 insgesamt 18 Meisterschaftspunkte geholt. Doch ein Jahr Rennsportpause dazwischen blieb nicht ohne Auswirkungen. Die Unterbrechung musste aber sein, denn im ersten Jahr ihrer Ausbildung zur Medizinischen Technologin für Radiologie konnte sich Michel keine Fehlzeiten leisten. Doch bei ihrer Rückkehr fiel es ihr schwer, mit dem Tempo der Mitbewerber mitzuhalten. Hinzu kam, dass das Starterfeld durch Fahrer aus der Weltmeisterschaft aufgewertet wurde. Da Michel von sich selbst enttäuscht war, gab das Team alles, um sie mental aufzubauen und ihr und den Rücken zu stärken. Teamchef Stefan Laux fand zwar auch deutliche Worte, hat aber immer an seinen 150 Zentimeter großen „Rennfloh“ geglaubt. In Assen gab es die ersten zwei Punkte, beim Finale in Hockenheim kamen acht weitere dazu.
Für 2024 bieten sich mehrere Optionen an. Einer wäre die geplante FIM Women’s Motor Cycling World Championship, die für Michel und auch das TSL-Racing-Team eine reizvolle Herausforderung wäre. Da die Yamaha R7 als Einsatzfahrzeug im Gespräch ist, testete Michel das Motorrad einen Tag nach dem IDM-Finale gleich vor Ort auf dem Hockenheimring. Aber auch eine weitere IDM Supersport 300-Saison ist nicht ausgeschlossen.