Wenn es vor 15 Jahren aus einem Hühnerstall im österreichischen Feldkirchen schrie und gackerte, dann, weil gerade ein 3-jähriger blonder Lockenkopf das Motorradfahren lernte. Auf einem Pitbike machte Leo Rammerstorfer damals die Hühner wild, „ein paar mussten leider auch dran glauben“, erinnert sich der 18-jährige.
Mittlerweile hat die Scheune längst ausgedient und Rammerstorfer scheucht nicht mehr Hühner, sondern seine Gegner in der IDM Supersport 300. Als Stammfahrer für das Team Freudenberg KTM – Paligo Racing ist er aktuell mit einem Punkt Vorsprung der Tabellenführer vor seinem Kontrahenten Marvin Siebdrath (Füsport – RT Motorsports by SKM – Kawasaki).
Am kommenden IDM-Wochenende, vom 2. bis 4. September, hat Leo Rammerstorfer Heimvorteil. Der Feldkirchener wohnt nur eineinhalb Stunden vom Red Bull Ring entfernt und kennt die Strecke gut. Letztes Jahr gewann er hier den KTM Austrian Junior Cup und fuhr noch am selben Tag in der IDM Supersport 300 mit Rang drei aufs Treppchen.
Die
frische Rennstreckenluft schnupperte der KTM-Pilot schon früh. Als Hobbyracer nahm ihn sein Vater damals regelmäßig zur Rennstrecke mit und vom österreichischen Rennsportkollegen und Freund Lukas Trautmann, „lernte ich jeden Blödsinn, den man mit einem Motorrad machen kann. Daher habe ich wohl den Spirit“, scherzt er mit einem breiten Grinsen für das er im Fahrerlager bekannt ist. Er ist eine Frohnatur. Wann immer man ihm auf dem Motorrad, dem Roller, Fahrrad oder E-Scooter begegnet, Leo Rammerstorfer lacht immer.
Ob er auch beim nächsten IDM Wochenende am Red Bull Ring allen Grund zur Freude hat, wird sich am Samstag und Sonntag herausstellen. Auf die Rennen bereitet sich der angehende Maturaschüler physisch die ganze Saison über mit viel Motocross-Training, Fahrrad fahren oder Trainingseinheiten im Fitnessstudio vor, sowie mit einer gesunden und ausgewogenen Ernährung. Hoch im Kurs stehen bei ihm frische Eier. „Denn den Hühnerstall gibt es noch“, sagt er lachend, in dem aktuell 18 Hennen seine direkte Proteinquelle seien, und fügt hinzu: „Aber auf die wird jetzt aufgepasst!“