Das Hertrampf MO Yamaha Racing Team hat auf dem TT Circuit Assen Vollgas gegeben. Nach der kurzfristigen Absage der Rennen auf dem Nürburgring im Rahmen des Truck Grand-Prix wegen der verheerenden Auswirkungen des Unwetters im Umland, machte der Team-Truck mit den IDM-Superbikes an Bord eine Kehrtwende und steuerte die Niederlande an. Vladimir Leonov und Teamkollege Max Schmidt nahmen dort mit den Yamaha YZF-R1M an der nationalen Meisterschaft teil. Das Nenngeld für die abgesagten Rennen in der Eifel spendet das Team den Opfern der Hochwasser-Katastrophe in der schwer getroffenen Region.
Von vier Rennen in der Superbike-Klasse lag Vladimir Leonov bei drei Läufen in Führung. Jeweils kurz vor dem Ende verließ der Russe die Strecke und steuerte aus Fairnessgründen die Box an. Max Schmidt, zwischen dem dritten und fünften Platz fahrend, tat es ihm gleich. Für die beiden Piloten vom Hertrampf MO Yamaha Racing Team war der Ausflug nach Assen eine sich kurzfristig ergebene Alternative für die abgesagte Veranstaltung auf dem Nürburgring. Sie bot sich zugleich für den Test des Wilbers-Fahrwerks an. „Wir haben deutliche Fortschritte gemacht“, zieht Teamchef Denis Hertrampf Bilanz. Die Basis des Motorradhaus-Inhabers aus Niedersachsen und die Firma von Benny Wilbers befinden sich im gleichen Ort. Eine Kooperation würde Sinn machen.
„Was nicht passt, ist derzeit die Geometrie der Yamaha. Die Jungs sind schnell gewesen, aber wir sind mit dem Material nicht dort, wo wir hin wollen. Uns fehlt dieses kleine Quäntchen Glück, um zu wissen, wie es noch schneller geht“, so Hertrampf, für den der Umstieg auf Yamaha nach jahrelanger Suzuki-Zeit ein neues Projekt ist. Nichtsdestotrotz ist der 34-jährige Vladimir Leonov derzeit Gesamt-Vierter in der IDM Superbike 1000. Der 18-jährige Team-Junior Max Schmidt liegt in der IDM-Königklasse auf dem 15. Platz. Am kommenden Wochenende (23. bis 25. Juli) finden auf dem Schleizer Dreieck die nächsten IDM-Läufe statt.
Während des Wochenendes in Assen gingen die Bilder und Nachrichten mit unendlichem Leid aus dem Katastrophengebiet in Rheinland-Pfalz nicht spurlos am Team vorbei. „Das Nenngeld von der abgesagten Nürburgring-Veranstaltung spenden wir den Opfern“, so Hertrampf. „Es ist das einzig Richtige, was wir machen können.“