IDM
Internationale Deutsche Motorradmeisterschaft
IDM: „Das Verhältnis hat sich umgekehrt“ (Normann Broy)

IDM: „Das Verhältnis hat sich umgekehrt“ (Normann Broy)

Die Zeiten in der Internationalen Deutschen Meisterschaft haben sich geändert. Serienmanager Normann Broy spricht über die aktuellen Teilnehmerfelder. Text: Anke Wieczorek; Foto: Motor Presse Stuttgart

Der Countdown läuft. Die Internationale Deutsche Motorradmeisterschaft steht in den Startlöchern für den Saisonauftakt. Vom 3. bis zum 5. Mai 2024 gastiert Deutschlands höchste Straßenrennsportserie auf dem Sachsenring. Dabei zeichnet sich ein neuer Trend ab. Während sich die Klassen Superbike und Supersport mit einer deutlich höheren Teilnehmerzahl als in den letzten Jahren präsentieren, hat die Zahl der Einschreibungen in der Nachwuchsklasse Supersport 300 dagegen abgenommen.

„Das Verhältnis hat sich umgekehrt“, konnte IDM-Serienmanager Normann Broy im Winter beobachten und hat auch eine Erklärung. „Das Niveau unserer Meisterschaft befindet sich auf einem Level, der weltweit ernst genommen wird. In der Superbike-Klasse haben wir zum Beispiel Ex WM-Fahrer aus Argentinien und Tschechien sowie den aktuellen Meister aus Italien am Start. Sie kommen zu uns, weil sie hier ernsthafte Gegner finden, um sich für höhere Aufgaben zu empfehlen. Durch den Einstieg von zwei Ducati-Teams ist der Wettbewerb noch härter und interessanter geworden.“ Bis zum heutigen Tag haben sich 31 Fahrer in die Top-Klasse eingeschrieben.

In der IDM Supersport sieht es ähnlich aus. Trotz aller Kritik hat sich die Klasse sehr gut entwickelt und erhält auch durch die größere Markenvielfalt einen hohen Zuspruch. Neben den traditionellen Motorrädern mit 600 ccm Hubraum dürfen auch großvolumigere Maschinen wie die Ducati Panigale V2, die MV Agusta F3 800 oder auch die Triumph Street Triple RS eingesetzt werden, wenn sie den Regularien entsprechen. Dadurch ist das Interesse für diese Klasse gewachsen.

„In unserer kleinsten Klasse, der Supersport 300, verzeichnen wir in diesem Jahr jedoch schmerzliche Einbußen“, gesteht Broy und fährt fort: „2017 haben wir die Klasse neu eingeführt. Der Start war zäh, aber die Teilnehmerzahlen sind innerhalb von drei Jahren nach oben geschossen, sodass wir in der Rekord-Saison 2019 insgesamt 37 permanente Starter hatten, zuzüglich der jeweiligen Gastfahrer auf den einzelnen Strecken. Einige von ihnen haben den Sprung von der IDM in die Weltmeisterschaft geschafft und sich auch dort erfolgreich geschlagen, siehe Lennox Lehmann, Dirk Geiger, Inigo Iglesias. Für diese Jungs und viele andere haben wir wertvolle Basisarbeit geleistet. In diesem Jahr haben allerdings ungewöhnlich viele Talente die Klasse verlassen, sind in die WM oder höhere IDM-Klassen aufgestiegen. Zusätzlich ist mit dem KTM Junior Cup powered by ADAC eine Klasse hinzugekommen, welche die Fahrer aus den kleinen Nachwuchsklassen an die IDM heranführt. Diese sind in den Vorjahren direkt in die Supersport 300-Klasse gegangen. Dieser Zwischenschritt ist notwendig und wichtig, führt aber auch zu einem kleineren Starterfeld in der Supersport 300. Es ist eine tolle Entwicklung, dass mehr und mehr auf die Nachwuchsklassen gebaut wird, aber es braucht auch Zeit, diese wieder mit Talenten zu füllen. Das ist eine mittelfristige Aufgabe, an der wir gemeinsam mit dem ADAC arbeiten.“