Er musste auf dem Red Bull Ring und auch in Assen von ganz hinten losfahren und er fuhr trotzdem in Österreich und in den Niederlanden in die Top Ten der IDM Supersport. Christoph Beinlich (Vitori-BRT) ist in der Form seines Lebens, aber seine Motoren sind reihenweise krank.
Auf dem Red Bull Ring überzog Beinlich das festgelegte Motorenkontingent. Weil er einen weiteren Antrieb benötigte, musste er von ganz hinten starten. So lauten die Regeln. Vater Knut bearbeitete zu Hause anschließend den Kopf, die Ventile und auch die Nockenwellen. Dafür musste er den verplombten Motor öffnen. Damit war klar, dass Chris Beinlich wieder von der letzten Position starten würde. Und dann ging auch noch der frisch vorbereitete Motor, der nur einen Tag zuvor auf dem Prüfstand war, nach drei Runden kaputt.
Kein Wunder, dass der 27-jährige Yamaha-Fahrer aus Pößneck alles hinwerfen wollte. Seine Saison stand vor dem Aus, er war am Boden zerstört und nirgendwo war ein konkurrenzfähiger Motor aufzutreiben. Die Beinlich-Crew klapperte in Assen das ganze Fahrerlager ab. Hilfe kam vom mvr-Racing Team aus den Niederlanden. Der technisch eingebremste Beinlich stand wieder auf, wurde Neunter im Qualifying, musste aber wegen des weiteren Motors erneut von ganz hinten starten – und wurde am Ende sogar Zehnter im zweiten Supersport-Lauf des Tages. 26 Fahrer waren gestartet. Der Motor hielt und Beinlich wird ihn auch in Hockenheim beim großen IDM-Finale einsetzen.
Chris Beinlich ist trotz der Rückschläge Gesamt-Neunter in der Tabelle. Das ist nicht genug. „Fahrerisch ist Chris in der Lage, P6-Platzierungen zu holen, aber er ist technisch eingebremst. Nach außen sieht es vielleicht aus, als wäre Chris nicht mehr ganz auf dem Posten. Nee, das ist nicht so, im Gegenteil. Er ist in der Form seines Lebens“, ist Vater Knut überzeugt. „Sein neunter Platz auf dem Red Bull Ring war für uns wie ein Sieg.“
Das IDM-Finale in Hockenheim findet vom 22. bis 24. September statt.