Mit Martin Simonsen hat ein Däne den Ruf der Internationalen Deutschen Motorradmeisterschaft (IDM) im hohen Norden gehört. Nach dem Einstand im vergangenen Jahr muss der 30-Jährige jetzt aber pausieren. Der Familienfrieden ist genauso wichtig wie die Rennerei. Ein neues Motorrad, um in der Supersport Next Generation konkurrenzfähig zu sein, ist da nicht drin. Wir haben uns mit dem Yamaha-Fahrer über seine Karriere und seine Ambitionen unterhalten und wie es weitergehen soll.
Wie kommt ein Däne überhaupt auf und in die IDM?
Ich wollte mich einfach auf dem höchstmöglichen Niveau, das für mich in Bezug auf Wirtschaftlichkeit und Reisekosten drin war, mit der Konkurrenz messen. Ich bin gerade 30 Jahre alt geworden und habe die letzten elf Jahre meines Lebens damit verbracht, auf allen möglichen Ebenen Rennen zu fahren. Jetzt war also die Zeit für den ultimativen Test gegen die Spitze in Europa gekommen.
Hast du Rennsportfans in der Familie oder wer hat dich zum Motorradfahren gebracht?
Ich bin der Einzige in der Familie, der Rennen fährt und ein Motorrad hat. Aber alles begann als kleiner Junge auf einem Roller für meine tägliche Fahrt zur Schule und zurück. Die Polizei hat mich erwischt und ich sollte ihn nach Hause bringen. Ein Freund von mir sagte dann, wir könnten auf kleinen Gokart-Bahnen zu Scooter-Treffen gehen und dort fahren, ohne Angst haben zu müssen, erwischt zu werden. Ich war süchtig nach dem Erlebnis und dann ging das Abenteuer los.
Wie schwer waren die ersten vier IDM-Punkte 2022 für dich?
Sie waren ein Schock für mich. Ich habe in den Rennen nicht darauf geachtet Punkte zu holen, wollte nur ankommen. Wir waren das kleinste Team im Fahrerlager, nur mein Vater und ich. Wir hatten keine Boxentafel, um mir meine Position in den Rennen zu zeigen. Also bin ich einfach mitgefahren habe überholt, wenn es möglich war. Meine ersten Punkte habe ich in Oschersleben geholt. Das wurde mir im Parc Ferme gesagt. Es war also eine tolle Überraschung und ich war wirklich glücklich, weil ich damit nicht gerechnet hatte.
Wenn du mit deinen Freunden über die IDM sprichst, was erzählst du ihnen über die Serie?
Ich sage meinen dänischen Freunden, dass die IDM der richtige Ort für uns ist, wenn wir auf hohem Niveau Rennen fahren wollen. Tolle Leute, freundliches Fahrerlager, professionelles Setup, man fühlt sich wirklich als Teil von etwas Großem! Ich sage ihnen auch, wie freundlich und hilfsbereit das Personal ist!
Welcher Ring ist am weitesten von Dir entfernt?
Red Bull Ring. Ich lebe in Mitteldänemark und hatte 1.378 km von meinem Zuhause bis zum Red Bull Ring. Das waren 14 Stunden Fahrt.
Welche Sprachen sprichst Du?
Dänisch, Englisch und ein wenig Deutsch
Was ist Dein Ziel für 2023?
Ich muss zurückschalten. Meine Freundin und ich haben gerade ein großes Haus auf dem Land gekauft. Das Hauptaugenmerk liegt dieses Jahr also darauf, einen Teil des Hauses zu rekonstruieren. 2024 werde ich hoffentlich zum Rennsport zurückkehren. Ich werde auf Gokart-Strecken ein bisschen Rennen fahren, damit ich das nicht verlerne.