Für Florian Alt ergaben sich nach dem Gewinn des Bol d’Or in der Endurance Weltmeisterschaft (EWC) und dem Sieg beim IDM-Finale in Hockenheim so viele Konstellationen für die kommende Saison, dass dem 26-jährigen Nordrhein-Westfalen fast schwindlig wurde. Der Gummersbacher, der auf den Spitznamen „Flo“ hört, sagt, warum er die Entscheidung für Honda getroffen hat.
Erstens: Das EWC-Team Viltais, in dem Alt die Langstrecken-WM bestreitet, wechselte nach dem Saisonende das Fabrikat und fährt statt Yamaha nun Honda.
Zweitens: Für Alt sollte 2023 der Spagat zwischen zwei unterschiedlichen Fabrikaten seines Superbikes aufhören. Auch wenn er zuletzt das Hin- und Herwechseln hervorragend in den Griff bekam, so verspricht er sich doch noch mehr davon, wenn er zukünftig mit den gleichen Reifen und identischen Fahrwerkskomponenten fahren kann, heißt es in seiner Pressemitteilung. In der IDM zählt er im HRP-Honda-Team von Jens Holzhauer zu den Titelfavoriten in der Königsklasse. Alt wird sämtliche Meisterschaften auf einer Honda CBR 1000 RR-R bestreiten, auf Pirelli fahren und ein Öhlins-Fahrwerk einsetzen.
Drittens: Als Krönung winken Wildcard-Einsätze in der Superbike-Weltmeisterschaft. Ein Event wurde ihm fest zugesagt, so heißt es, und weitere in Aussicht gestellt.
Die Ziele des 1,89 Meter großen Athleten mit 72 Kilogramm Kampfgewicht sind klar formuliert: Die letzte Sekunde finden, die Honda zum ersehnten IDM-Titelgewinn fehlt, und in der EWC an der Spitze mitfahren, um als bestes Kundenteam der letzten zwei Jahre mittelfristig auch den Langstrecken-WM-Gesamtsieg anpeilen zu können.
„Wahnsinn, wer hätte das gedacht? Vor einem Jahr gab es noch Überlegungen, dass mein IDM-Team mit meinem EWC-Team kooperiert und die 1000er BMW und das eigene ZF-Fahrwerk einsetzt. Dann zog sich BMW aus den Verhandlungen zurück aufgrund der zahlreichen Ausfälle und Motorenprobleme, die es erst zu lösen galt. Und mein bisheriges IDM-Team kündigte für mich überraschend die Zusammenarbeit mit den Bayern“, blickt Alt auf die letzten Monate zurück. Und er berichtet weiter: „So standen wir Anfang Oktober vor einer vollkommen neuen Situation. Mir war schon in der Saison das Potenzial der Honda CBR1000RR-R aufgefallen. Dann gewann Honda noch die EWC-Weltmeisterschaft. Beide Serien auf Honda zu fahren erschien mir für 2023 die beste Lösung.“