Es war knapp, sehr knapp. Mit einem Wimpernschlag Vorsprung gewann Max Enderlein (Yamaha, Freudenberg SMC WorldSSP Academy) auch das zweite IDM Supersport 600-Rennen auf dem Sachsenring. Mit exakt 0,024 Sekunden war er im Vorteil gegenüber seinem Markenkollegen Martin Vugrinec (Unior Racing Team), der ihn schon im ersten Lauf unter Druck gesetzt hatte. Dritter wurde Luca Grünwald (Kawasaki Schnock Team Motorex).
Zunächst sah alles danach aus, als ob Sander Kroeze (Yamaha) alles im Griff hätte, aber in der sechsten Runde übernahm Enderlein in der Sachsenkurve die Führung und entfernte sich mit Vugrinec im Schlepptau von der Konkurrenz. Weil sich die Beiden duellierten, konnte Luca Grünwald dahinter zwar aufholen, aber die Lücke nicht ganz schließen. Doch der Bayer konnte schließlich aufs Podium steigen, nachdem er den zurück gefallenen Kroeze und Karel Hanika (Yamaha) hinter sich gelassen hatte. Grünwald schwärmte: „Auf dieser Strecke müssten wir jedes Jahr fahren, obwohl sie sehr schwierig ist.“ Mit dieser Meinung steht er nicht alleine da.
Vugrinec biss sich an Sieger Enderlein erfolglos die Zähne aus. Der Sachse erzählte nachher, dass seine Schaltung nicht hundertprozentig funktioniert hätte und es ein hartes Stück Arbeit gewesen wäre, den Sieg zu holen. Durch den Doppelsieg knöpfte Enderlein dem bisherigen Spitzenreiter Sander Kroeze die Führung im IDM Supersport 600-Championat ab. Er hat sich auf dem Sachsenring eine aussichtsreiche Basis für die Titelverteidigung geschaffen. Vugrinec konnte vier Plätze in der Gesamtwertung gutmachen. Er ist jetzt Fünfter, allerdings schon punktgleich mit dem Vierten Glenn van Straalen.
In der Superstock 600-Klasse gewann Paul Fröde, der einzige Honda-Fahrer im Feld, das Rennen. Er stammt wie Enderlein aus Hohenstein-Ernstthal. Nachdem Fröde den Sieg realisiert hatte, war er vorübergehend sprachlos. Das passiert selten. „Es ist mein erster IDM-Sieg und dann beim Heimrennen“, brachte er über die Lippen. Moritz Jenkner (Yamaha) wurde diesmal Zweiter und Jan-Ole Jähnig (Yamaha) Dritter. Das war ein gelungener Einstand des bisherigen Supersport 300-WM-Piloten in der 600er-Klasse. Das Superstock-Podium war das einzige, auf dem ausschließlich deutsche Fahrer standen. Die IDM ist international durchgestartet.