Wer den ersten Lauf der IDM Supersport 600 gewinnen würde, war bis zur letzten Runde offen. „SpiderMartin“ Vugrinec (Yamaha) hing Lokalmatador Max Enderlein (Yamaha) dermaßen im Nacken, dass kaum ein Blatt zwischen die beiden Yamaha-Fahrer passte. Am Ende war der Sachsen-Pfeil vorne, doch musste Enderlein zugeben: „Ich hatte mir einen Sieg zu Hause einfacher vorgestellt. Die Strecke ist 500 Meter von meiner Haustür entfernt.“ Obwohl er wusste, dass jemand hinter ihm war, hatte sich Enderlein nicht ein einziges Mal umgedreht. Der Sieg tut Enderlein gut, denn er spült ihn in der Meisterschaft nach vorne. Der momentan Führende Sander Kroeze (Yamaha) wurde Fünfter.
Vugrinec wirkte als Zweiter etwas unzufrieden. Der gebürtige Kroate mit Wohnsitz in Bochum freute sich zwar nach dem misslungenen Saisonauftakt über den Podiumsplatz, aber eine Stufe höher wäre besser gewesen. Als er drei Runden vor dem Ende in den falschen Gang schaltete, musste er das Thema abhaken.
Für Vugrinec ist die Saison trotz der Auftakt-Misere noch nicht gelaufen. „Ich bin ein Kämpfer“, sagt der 21-Jährige. „Ich fahre nicht unter Druck, sondern völlig frei und somit ist noch alles möglich.“ Vugrinec könnte im nächsten Jahr in der IDM Superbike 1000 fahren, er wurde schon gefragt, doch es zieht ihn in die Supersport-WM. Luca Grünwald, Dritter des ersten Laufes, setzte sich im internen Kawasaki-Duell gegen Gabriel Noderer durch.
In der IDM Superstock 600 brillierte Neuzugang Jan-Ole Jähnig (Yamaha). Er gewann auf Anhieb das erste Rennen vor Paul Fröde (Honda) und Moritz Jenkner (Yamaha). Jenkner hatte im Training geglänzt, doch im Rennen gegen einen abbauenden Reifen angekämpft. „Zum Glück gibt es noch einen zweiten Lauf“, meinte er hoffnungsvoll.