Die Coronavirus-Pandemie hat auch die Ukraine fest im Griff. Wie fast überall ist das öffentliche Leben weitgehend lahmgelegt. Für Menschen, die über 60 Jahre alt sind, hat die Regierung von Kiew eine Ausgangssperre verhängt. In der ukrainischen Hauptstadt lebt auch Ilya Mikhalchik, der zweifache IDM Superbike 1000-Champion vom Team EGS-alpha Racing-Van Zon-BMW. Wie und was läuft derzeit bei dem 23-Jährigen ab? Wir haben nachgefragt.
Wie erlebst Du die Corona-Krise?
„Nichts ist wie sonst. Ich treffe mich nicht mit meinen Freunden und meide die Stadt. Mein Training ist nicht mehr so, wie ich es bisher gewöhnt bin. Ich mache nur noch ein paar wenige Trainingseinheiten pro Woche, um mich überhaupt zu bewegen. Die meiste Zeit sitze ich zu Hause und informiere mich, was gerade so in der Welt passiert. Oder ich arbeite an Dingen, die nichts mit Motorsport zu tun haben.“
Ist Deine Region schlimm von Covid-19 betroffen?
„Wo ich lebe, gibt es die meisten Krankheitsfälle, da es das Stadtzentrum und auch das Zentrum der Ukraine ist. Es ist aber allgemein eine schwierige Situation. Man weiß nicht genau, wie viele Fälle es wirklich gibt.
Hast Du Familie, oder Freunde, die erkrankt sind? Oder bist Du selbst erkrankt?
„Nein und dafür bin ich sehr dankbar, dass in meinem näheren Umfeld niemand betroffen ist und ich selbst auch nicht.“
Wie schützt Du Dich?
„Ich esse gesund und nehme viele Vitamine zu mir. Ich vermeide engen Kontakt zu anderen. Ich habe mich nicht verbarrikadiert, aber ich bin vorsichtig.“
Wie verbringst Du den Tag? Trainierst Du?
„Wie ich schon sagte, habe ich mein Training ein bisschen zurück geschraubt. Ich trainiere nicht wie sonst jeden Tag, sondern nur noch zwei bis drei Tage in der Woche. Ich bin jetzt mehr zu Hause bei meiner Familie und verbringe Zeit mit ihr, was ich sonst während der Saison nicht tun kann.“
Stehst Du im Kontakt mit anderen IDM-Fahrern?
„Nein. Ich habe unter den Fahrern anderer Meisterschaften ein paar Freunde, mit denen ich geredet habe. Ich hoffe aber, dass alle aus der IDM gesund sind und sich gut auf das erste Rennen der Saison vorbereiten, wann auch immer das sein wird.“
Kannst Du irgendwo Motorrad fahren?
„Unsere eigene Strecke hat leider auch geschlossen. Es gibt aber auch noch ein paar kleine Trainingsstrecken, auf denen man nicht so laut machen darf. Die sind nichts Besonderes, aber da kann ich manchmal hin, um ein paar Runden zu drehen. Mein normaler Trainingsalltag beginnt wieder, wenn ich weiß, wann genau es wieder losgeht. Ich bin in guter Form und werde mein Training rechtzeitig wieder erhöhen. Bis dahin relaxe auch ich ein bisschen.“