Will man im Straßenrennsport erfolgreich sein und eine Chance auf einen Platz in der MotoGP haben, muss man schon im Kindesalter in den Rennsport einsteigen. Wer sich in den frühen Jahren in Poket- oder Minibike-Klassen durchsetzen kann, sucht anschließend meist den Weg über den Red Bull Rookies Cup oder den Northern Talent Cup Richtung Weltmeisterschaft. Mit der spanischen Moto2 Meisterschaft CEV gibt es eine weitere Station, die für einen erfolgreichen Aufstieg in die MotoGP für deutsche Talente inzwischen fast unumgänglich ist.
Für motorsportbegeisterte Eltern in Deutschland ist es daher aus finanziellen und logistischen Gründen schon äußerst schwierig, nur ein Kind auf diesen Weg zu schicken. Ganz abgesehen davon, dass auch das nötige Talent vorhanden sein muss. Es zwei Sprösslingen zu ermöglichen, von der WM träumen zu dürfen, grenzt daher fast an ein Wunder. Dennoch haben es die Brüder Kevin und Leon Orgis geschafft, denn Sprung nach Spanien zu meistern.
Nach einem Jahr in der Moto3 Junior-WM folgte dort der Aufstieg in die Moto2-EM. Dann kam Corona und die angespannte Situation machte auch vor den Sponsoren der Orgis-Brüder nicht halt, sodass nach vier gemeinsamen Jahren für Leon 2021 das Abenteuer zu Ende ging. Mit dem Saisonabschluss 2022 waren dann auch für Kevin die Tage in Spanien gezählt und 2023 begann für beide ein neues Kapitel in der IDM.
Während Leon nach einem Jahr Rennsportpause im Kiefer Racing Team in der IDM Supersport daran arbeitet, an seine alte Form anzuknüpfen, wechselte Kevin in die Pro Superstock 1000 und kämpft bei den Superbikes in seiner Rookie-Saison direkt um den Titel in der Nachwuchsklasse.
Vor welche Herausforderungen sie der Wechsel in die IDM stellte, wo sie die Unterschiede bei der Arbeit mit spanischen und deutschen Rennteams sehen und welche Besonderheiten mit dem Leben als Geschwisterpaar im Rennsport einhergehen, erfährst Du in dieser Episode von „Slicks and Sunglasses“!