IDM
Internationale Deutsche Motorradmeisterschaft
IDM-Finale: Rechenexempel, Emotionen und Attraktionen

IDM-Finale: Rechenexempel, Emotionen und Attraktionen

Letzte Ausfahrt Hockenheim. Im badischen Motodrom findet traditionell das große Finale der Internationalen Deutschen Motorradmeisterschaft statt. Text: Anke Wieczorek, Fotos: Dino Eisele

In Hockenheim setzt die Internationale Deutsche Motorradmeisterschaft (IDM) traditionell ihren Schlusspunkt hinter die Saison. In diesem Jahr findet das große Finale im badischen Motodrom vom 22. bis 24. September statt. Zwei Titel sind bei der siebten und letzten Veranstaltung noch zu vergeben. In der Königklasse Superbike sowie auch in der IDM Supersport könnte es dabei kaum enger zugehen. Die Zuschauer erwartet ein Feuerwerk der Emotionen auf der Strecke, garniert von zahlreichen Attraktionen der Poolpartner BMW, Honda, Kawasaki und Yamaha im Fahrerlager. Jeder Cent der reizvollen Eintrittstickets macht sich bezahlt.

Es ist alles angerichtet für ein Wochenende voller Spannung. Kann Florian Alt (D/Honda) in der IDM Superbike endlich den Titel für Honda holen? Für die Marke wäre es der erste Triumph nach 13 Jahren und ein Freudenfest nach vielen Entbehrungen. Das Brisante an der Entscheidung: Alt hätte den Sack schon zuletzt in Assen zumachen können, doch ein Sturz im zweiten Rennen machten alle Hoffnungen wieder zunichte. Die gedruckten Meister-T-Shirts blieben in der Verpackung. Stattdessen sind dem 27-Jährigen die Verfolger Ilya Mikhalchik (UKR/BMW), Patrick Hobelsberger (DEU/BMW) und Hannes Sommer (EST/Honda) in der Tabelle wieder näher gerückt.
Auch wenn er 36 Punkte Vorsprung hat, darf bei Alt in Hockenheim nichts Gravierendes passieren. Die Erfahrung hat gelehrt, dass im Rennsport nichts unmöglich ist. Abgerechnet wird erst, wenn das zweite Rennen am kommenden Sonntag beendet ist. Dazu kommt, dass es in der Meisterschaft generell eng zugeht. Es ist denkbar, dass es in den Top Ten und dahinter noch einige Platzwechsel gibt. Fahrer wie Bastien Mackels (NLD/Yamaha) und Leandro Mercado (ARG/Kawasaki) haben noch nicht das letzte Wort gesprochen.

In der IDM Supersport geht es noch enger zu. Der Niederländer Twan Smits (NLD/Yamaha) führt die Wertung mit 195 Punkten vor seinem Landsmann Melvin van der Voort (Yamaha) an, der 186 Punkte hat. Der Österreicher Andreas Kofler (Yamaha) verfügt über 182 Zähler. Smits und Kofler sind bis jetzt in jedem Rennen ins Ziel gekommen. Der Niederländer hat dabei drei Siege erreicht, Kofler hat ein Rennen gewonnen. Van der Voort hat sogar fünf Siege geholt, doch weil er in Oschersleben zwei Mal stürzte und dadurch in einen enormen Rückstand geriet, wurde es für den langmähnigen 18-Jährigen eine zähe Saison. Doch er will unbedingt Deutscher Meister werden, bevor er seinen Weg in der Weltmeisterschaft fortsetzt. Die Entscheidung, wer am Ende die Pokale bekommt, ist aber nicht allein Sache der drei genannten Fahrer, sondern zum Zünglein an der Waage dürften auch Thomas Gradinger (AUT/Yamaha) oder Luca de Vleeschauwer (BEL/Kawasaki) werden. Für die Favoriten wird der Weg zum Titel kein Spaziergang.

In der Nachwuchsklasse IDM Supersport 300 ist der Titel schon vergeben. Der neue Meister heißt Inigo Iglesias (Kawasaki) und kommt aus Spanien. Die nachfolgenden Plätze werden Walid Khan, Dustin Schneider und Philipp Tonn unter sich ausmachen. Alle Drei fahren im Freudenberg-KTM-Paligo Racing-Team. Ihre Kollegen Lennox Lehmann und Dirk Geiger sind in Hockenheim nicht am Start, denn zeitgleich findet in Aragon die Supersport 300-Weltmeisterschaft statt, in der sie starten. Wie immer dürfte das IDM-Ergebnis äußerst knapp ausfallen. In der Nachwuchsklasse geht es um jeden Zentimeter und nicht selten trennen Sieger und Verlierer nur Tausendstelsekunden. Das Kräftemessen der Teenager ist Rennsport vom Feinsten.

Das ist nicht alles, was die Zuschauer am Wochenende erwartet. Im Rahmenprogramm der IDM starten diverse Cups. Die ganze Bandbreite an hochkarätigem Spitzensport bis hin zu den Talentschmieden der Zukunft ist im Angebot.

Und dabei bleibt die IDM auch weiterhin eine Serie zum Anfassen. Im Kauf eines Eintrittstickets ist automatisch der freie Zutritt zum Fahrerlager enthalten, in dem die Autogrammjäger voll auf ihre Kosten kommen. Worauf also noch warten? Die Eintrittspreise liegen zwischen 5,00 Euro für das Tagesticket am Freitag bis 35,00 Euro für die Karte für das ganze Wochenende.