Das zweite Superbike-Rennen auf dem Schleizer Dreieck war an der Spitze eine One-Man-Show von Ilya Mikhalchik (BCC ALPHA VAN ZON BMW RACING), der sich den dritten Saisonsieg holte. Zweiter wurde Leandro Mercado (Kawasaki Weber Motos Racing). Den dramatischen Kampf um Platz drei entschied Florian Alt (Holzhauer Racing Promotion für sich, der seine Führung in der Gesamtwertung noch weiter ausbaute. Und Marc Moser (Motoforce Racing) warf das Handtuch.
Böiger Wind war der Begleiter des zweiten Superbike-Laufes des Sonntags. Die Grid Girls hatten Stress, in der Startaufstellung die Schirme zu halten. Leandro Mercado (Kawasaki Weber Motos Racing) nutzte seinen ersten Startplatz im Reverse Grid aus, um nach dem Start in Führung zu gehen. Ilya Mikhalchik hatte ebenfalls in der ersten Startreihe die beste Ausgangsposition der Topfahrer in Deutschlands höchster Motorradstraßenrennsportklasse und luchste Mercado noch in der ersten Runde die Führung ab. Florian Alt musste als Sieger des ersten Laufes aus der dritten Reihe neben Toni Finsterbusch (GERT56) und Hannes Soomer (Enemat Enos Motorsport) starten. Während sich Finsterbusch relativ schnell an Kamil Krzemien (BCC ALPHA VAN ZON BMW RACING), Jan-Ole Jähnig (GERT56) und Daniel Kartheininger (Hertrampf Yamaha Racing) vorbeigearbeitet hatte, blieb Alt länger im Getümmel stecken.
Indessen trug Mikhalchik seine Dominanz des Wochenendes an der Spitze zur Schau. Mercado folgte ihm souverän mit Abstand. Dahinter steppte der Bär. Jähnig, der völlig entfesselt fuhr und dabei erst sein achtes Superbike-Rennen absolvierte, leistet dem nahenden Alt Widerstand. Bastien Mackels (Team SWPN) ritt eine harte Attacke gegen Hobelsberger, der daraufhin den Notausgang nehmen musste. Der Bayer hatte in Schleiz ohnehin einiges auszustehen. Er kannte die Strecke nicht. Dabei liebt er es, vorher schon etliche Kilometer darauf abgespult zu haben. Eine umgestellte Bremse hatte er auch noch. Philipp Steinmayr (BCC ALPHA VAN ZON BMW RACING) war ebenfalls mittendrin.
Und Alt kam Meter für Meter näher an den Dritten Finsterbusch heran. Jähnig hatte zu diesem Zeitpunkt schon abreißen lassen. In der vorletzten Runde fiel die Entscheidung über den letzten Podestplatz. Alt trickste Finsterbusch mit einer anderen Linie aus.
Mikhalchik hatte sich den dritten Saisonsieg gesichert und Mercado 9,983 Sekunden hinter sich gelassen. „Das war der wirkliche Mikhalchik“, meinte er nach dem Rennen. Nach dem ersten Lauf war er nicht ansprechbar gewesen. Die Stimmung des Ukrainers ist immer leicht auszumachen.
Mercado holte für Kawasaki das erste Kawasaki-Podium in diesem Jahr und wurde nicht vom eigenen, sondern auch vom Wilbers-Team gebührend gefeiert. Wilbers hat kein eigenes Team mehr in der IDM Superbike, ist aber stark verbunden mit der IDM und unterstützt das Kawasaki Weber Motos Racing-Team aus der Schweiz mit seiner Fahrwerkstechnik.
Florian Alt, der sich souverän vom neunten auf den dritten Platz durchgekämpft hatte und seinen Vorsprung in der Gesamtwertung noch weiter ausgebaut hat, sprach von einem nicht ganz so einfachen Rennen mit viel Wind und Dreck in der Senke. Und er übte Kritik am Reverse Grid. Zuviel Risiko beim Durchkommen. Alt braucht sich jetzt aber keine Gedanken mehr darüber zu machen, dass er die Meisterschaftsführung verlieren könnte, wenn er beim nächsten Rennen in zwei Wochen wegen einer Terminüberschneidung auf dem Red Bull Ring fehlt. Sein Vorsprung auf den Zweiten Soomer, der auf dem Red Bull Ring fährt, beträgt 65 Punkte. Alt kann mit ruhigem Gewissen zur Langstrecken-WM nach Suzuka reisen.
Marc Moser fuhr sein vorläufig letztes Rennen in der IDM Superbike. Der Ex-Ducatisti hatte schon mehrfach angedeutet, mit der BMW nicht klarzukommen. Die Ergebnisse zeigen es. „Es liegt nicht am Motorrad und gleich gar nicht am Team, nur ich kann das Potential nicht umsetzen. Die BMW und mein Fahrstil vertragen sich nicht. Also ist das jetzt die beste Lösung.“
IDM Superbike, 2. Lauf
1. Ilya MIKHALCHIK (UKR), BMW
2. Leandro MERCADO (ARG), Kawasaki
3. Florian ALT (DEU), Honda
4. Toni FINSTERBUSCH (DEU), BMW
5. Jan-Ole JÄHNIG (DEU), BMW
6. Daniel KARTHEININGER (DEU), Yamaha
7. Philipp STEINMAYR (AUT), BMW
8. Bastien MACKELS (BEL), Yamaha
9. Patrick HOBELSBERGER (DEU), BMW
10.Hannes SOOMER (EST), Honda