IDM
Internationale Deutsche Motorradmeisterschaft
IDM SBK: Alt sitzt die Überschneidung im Nacken

IDM SBK: Alt sitzt die Überschneidung im Nacken

Florian Alt führt die Wertung vor Hannes Sommer und Mackels an. Und er bunkert jetzt schon Punkte, damit das später auch so bleibt: Text: Anke Wieczorek; Fotos: Dino Eisele

Florian Alts Vorsprung in der IDM Superbike beträgt bereits 27 Punkte auf seine Verfolger. Ausruhen kann er sich der Meisterschaftsführende trotzdem nicht, vielmehr muss er ranklotzen. Denn wenn die IDM im August auf dem Red Bull gastiert, wird Alt in Spielberg fehlen und stattdessen an der FIM Endurance World Championship in Suzuka antreten.

Theoretisch könnte sich Alt (Holzhauer Racing Promotion) zurück lehnen. Selbst wenn er in einem IDM-Rennen einen Nuller schreiben würde, ginge ihm die Tabellenführung derzeit nicht verloren. Doch Alt tut genau das Gegenteil. Klotzen statt kleckern, denn im August bei der IDM-Runde in Spielberg wird er wegen der Überschneidung mit der Langstrecken-WM fehlen. Die geht in Alts Terminkalender vor, aber dann soll sich die Konkurrenz auf dem Red Bull Ring wenigstens die Zähne ausbeißen an seinem IDM-Punktekonto. Das betrifft vor allem Hannes Soomer (Enemat Enos Motorsport), den Aufsteiger aus der Supersport-WM, der sich auf dem Podium sichtlich wohlfühlt und bereits IDM-Zweiter ist. Der ebenso auf Honda fahrende Este ist nicht von der Überschneidung betroffen wie Alt oder auch Ilya Mikhalchik (BCC ALPHA VAN ZON BMW RACING TEAM).

Das zweite Standbein der beiden Titelfavoriten und das damit verbundene Fehlen könnte Soomers große Chance sein, in Österreich so viele Meisterschaftspunkte zu bunkern, dass es am Jahresende vielleicht sogar für den Titel reicht. Nach den ersten zwei IDM-Veranstaltungen auf dem Sachsenring und in Oschersleben ist der 25-Jährige zweifelsohne in den Kreis der Anwärter gerutscht.

Alt will nach vier Vize-Titeln aber endlich Meister werden. Und in der Honda CBR 1000 RR-R von Alt stecke laut Teamchef Jens Holzhauer noch viel Potenzial. „Es gibt noch einige Bereiche, die noch nicht ausgelotet sind. Wir arbeiten zum Beispiel noch nicht so intensiv an der Traktions- und Wheelie-Control, da geht uns einfach die Zeit aus.“ Außerdem seien bisher auch nicht die verschiedenen Gabel- und Federbeineinstellungen abgearbeitet. „Zwischen den Rennen auf dem Sachsenring und Oschersleben haben wir Balance-Anpassungen vorgenommen. Auf dem Sachsenring lag der Fokus durch das Layout mehr auf der Lenkung, in Oschersleben mehr auf der Beschleunigung. Wenn es danach ginge, das Motorrad auszuloten, müssten wir zehn Tage alleine auf einer Rennstrecke sein und testen. Aber das werden wir dieses Jahr nicht mehr schaffen.“