Nicht wie tief du fällst, zählt – sondern wie hoch du zurückfederst. Das ist ein Sprichwort, dessen sich Denis Hertrampf bewusst ist. Nach den Höhen und Tiefen der vergangenen Saison will der Niedersachse mit seinem Hertrampf MO Yamaha Racing Team wieder um den Titel in der IDM Superbike mitfahren. Seine Fahrer sind Vladimir Leonov sowie Daniel Kartheininger. Und in der florierenden, wenn bislang auch wenigpromoteten Hertrampf Nachwuchs Akademie stehen schon weitere potentielle Kollegen für die Zukunft am Start.
Die vergangene IDM-Saison war nichts für schwache Nerven. Nachdem Vladimir Leonov im Jahr zuvor als Gesamt-Vierter bei den Superbikes in die Geschichte einging, wurde 2022 ein Top 3-Ergebnis angepeilt. Doch der Plan endete in einem Desaster. Zu Beginn hatte Leonov etliche Probleme mit seiner russischen Lizenz, mit der er nicht startberechtigt war. Bei der zweiten Veranstaltung glänzte der 35-Jährige aus Donezk dann aber mit zwei Podiumsplätzen. Als sich Vladimir Leonov auf dem Schleizer Dreieck bei einem Sturz die Hand brach, war die Saison für ihn allerdings vorzeitig beendet.
Seinen Platz als Stammfahrer in der IDM Superbike sicherte sich auch wieder Daniel Kartheininger. Er feierte 2022 sein bestes Ergebnis gleich zum Saisonauftakt auf dem Lausitzring mit einem siebten Platz im ersten Rennen. Daniel Kartheininger hat gerade seinen 30. Geburtstag zelebriert. Durch die lange Verbundenheit zum Team gehört er dazu wie das Feuer zur Flamme.
Für die Teilnahme im Pro Superstock-Cup hat Denis Hertrampf die Fahrer Nico Maier und Max Melzer verpflichtet. Beide wurden auch in die Hertrampf Motorsport Akademie aufgenommen. Die hauseigene Förderung von Talenten hatte zuletzt Max Schmidt im Zeitraum von fünf Jahren bis in die Top Ten der IDM Superbike gebracht. Der Junior aus Wuppertal geht jetzt aber neue Wege. „Die Zusammenarbeit mit Max und seiner Familie war immer sehr vertrauensvoll und es sind enge Freundschaften entstanden“, klingt Denis Hertrampf leicht wehmütig, „aber der Wechsel in ein anderes Team ist jetzt der nächste logische Schritt, den ich voll unterstütze.“
In der Akademie sind schon einige Rohdiamanten geschliffen worden. Mit Chris Stange hat vor drei Jahren einer der Junioren den Sprung in die Supersport-Weltmeisterschaft vollzogen. Ein weiteres Beispiel ist Maximilian Weihe, der nach dem Gewinn des Superstock 1000-Cups in die Superbike-Klasse aufgestiegen ist. „Die Nachwuchsarbeit bei uns funktioniert“, sagt Denis Hertrampf, „nur wurde das Projekt nicht nach außen kommuniziert. Weil der Erfolg eindeutig nachweisbar ist, werden wir das 2023 ändern. Die Supersport und Superstock-Klassen eignen sich hervorragend für eine Ausbildung.“
Was erwarten die Fahrer in der Hertrampf Motorsport Akademie? „Mit Max Neukirchner haben wir einen der erfolgreichsten deutschen Superbike-Fahrer aller Zeiten als Riding Coach und Betreuer an Bord. Von der Vorbereitung mit Ernährungs- und Sportplänen bis hin zur Linienauswertung steht er mit Rat und Tat zur Seite“, erzählt Denis Hertrampf. „Fahrer wie Dominic Schmitter, Gareth Jones, Kevin Wahr und Vittorio Iannuzzo, die in der Superbike Klasse für uns am Start waren, waren auch immer Ansprechpartner für unseren Nachwuchs. Das wird auch in Zukunft so gelebt werden.“ Mit einer 360-Grad-Rund-um-Betreuung samt Physiotherapeutin und Catering wolle man den Fahrern ein professionelles Umfeld bieten, um sich optimal entwickeln zu können.