Bei diesem verrückten ersten Supersport-Rennen von Hockenheim fiel es zeitweise schwer, die Nerven und den Durchblick zu behalten.
Fakt ist: Polesetter Melvin van der Voort (Team SWPN) münzte seine Pole Position in einen Sieg um, auch wenn Milan Merckelbagh vor ihm ins Ziel kam.
Zweiter wurde Luca de Vleeschauwer (Kawasaki Weber-Motos Racing), obwohl er zuvor eine Long-Lap-Strafe kassiert hatte. Das heißt, dass er einen zusätzlichen Bogen neben der eigentlichen Strecke fahren musste. Es war die Strafe dafür, weil die Crew verbotenerweise noch beim 3-min-Schild an der Kawasaki geschraubt hatte. Yves Stadelmann (Kiefer Racing) ereilte das gleiche Schicksal, nur ignorierte der Schweizer die für ihn geschwenkte Flagge und er bekam noch eine zusätzliche Strafe. Als er auch diesmal keine Anzeichen machte, die verordneten Meter zu absolvieren, wurde die schwarze Flagge herausgeholt. Stadelmann musste das Rennen abbrechen und verlassen. Vielmehr muss er bei der Rennleitung antanzen und eine Begründung für seine nicht erfolgte Reaktion haben.
Doch damit nicht genug. Lange Zeit führte Milan Merckelbagh (Hertrampf MO Yamaha Racing Team) das Rennen an. Der Neunte in der Gesamtwertung war auf Siegfahrt. Der Niederländer hatte schon Sternstunden in seiner Karriere, aber sie liegen lange zurück. Jetzt schien der Yamaha-Fahrer wieder in der Spur zu sein. Wegen eines Frühstarts wurde jedoch auch ihm eine Durchfahrtsstrafe aufgebrummt. Merckelbagh bekam das nicht mit, sah als Erster die schwarz-weiß-karierte Flagge und jubelte. Damit lag er falsch. Merckelbagh wurde disqualifziert.
Alles richtig gemacht hatte dagegen Melvin van der Voort. Zweiter wurde Luca de Vleeschauwer, Dritter Severin Bingisser. Der Schweizer war leicht perplex: „Ich habe mein Rennen durchgezogen und gar nicht gecheckt, dass ich so weit vorne bin.“
Zuerst war Koen Meuffels (MVR-Racing) vom zwölften auf den zweiten Platz gefahren, konnte den strapazierten Regenreifen aber nicht bis zum Schluss über die Runden bringen und musste zum Schluss den vierten Rang in Kauf nehmen.
Andreas Kofler (Kawasaki Schnock Team Motorex) fiel aus. Meister Max Enderlein (M32 Racing) war nicht angetreten.
IDM Supersport, 1. Lauf:
1. Melvin VAN DER VOORT (NLD), Yamaha
2. Luca DE VLEESCHAUWER (BEL), Kawasaki
3. Severin BINGISSER (CH), Kawasaki
4. Koen MEUFFELS (NDL), Yamaha
5. Leon LAMBING (AUT), Yamaha
6. Nicolai KRAFT (DEU), Yamaha
7. Twan SMITS (NLD), Yamaha
8. Christoph BEINLICH, (DEU) Yamaha
9. Jerry VAN DE BUNT (NLD), MV-Agusta
10. Wiljan VAN WIKSELAAR (NLD), Yamaha