Das große IDM-Spektakel in der Motorsport Arena Oschersleben steht vor der Tür. Vom 20. bis 22. Mai 2022 gastiert Deutschlands höchste Motorradmeisterschaft in der Magdeburger Börde. Zwei Wochen nach dem Saisonauftakt auf dem Lausitzring geht es in Oschersleben wieder um wichtige Meisterschaftspunkte. Die Saison ist noch jung und mit zwei Rennen je Klasse gibt es ausreichend Gelegenheiten sich von seinen Gegnern abzusetzen, oder zumindest es zu versuchen.
Was passiert in der IDM Superbike? Bekommt der dreifache deutsche Meister Markus Reiterberger jetzt in Form von Florian Alt seinen Gegner? Die Spannung in der Königsklasse des deutschen Motorradrennsports könnte nicht größer sein. Die beiden BMW-Fahrer waren zum Saisonauftakt auf dem Lausitzring als Titelfavoriten in die Saison gestartet. Während Reiterberger (BCC-alpha-Van Zon-BMW) ohne große Anstrengungen einen lupenreinen Doppelsieg ablieferte, blieb Alt (Wilbers-BMW) bereits in der Anfangsphase in beiden Läufen mit technischen Problemen auf der Strecke.
Doch nun steht Alt erneut am Start und die Probleme an seinem Motorrad scheinen behoben zu sein. Er war am vergangenen Wochenende im Rahmen des Thüringer Motorsport Meetings auf dem Schleizer Dreieck testen und hat in diesem Zug auch gleich ein Rennen gewonnen. Den Gewinn des Titels in der IDM Superbike hat der 26-Jährige nach dem desaströsen Saisonbeginn nun nicht auf dem Zettel, das Siegen dagegen schon. Und Reiterberger kennt seinen Gegner, wenn er sagt: „Im Trockenen ist Flo eine Macht.“
Jan Mohr, der österreichische Teamkollege von Reiterberger, konnte sich beim Saisonauftakt den ersten Podiumsplatz in seiner fünfjährigen Superbike-Karriere sichern. Er hofft in Oschersleben auf eine Wiederholung. Der 24-Jährige will seinen zweiten Platz in der Gesamtwertung verteidigen. Julian Puffe (GERT56) hat auf dem gleichen Fabrikat aber nur einen einzigen Punkt Rückstand. Wie Florian Alt trainierte der 26-jährige Rennfahrer aus Schleiz am vergangenen Wochenende auf seiner Hausstrecke. Mit Bastien Mackels, dem Tabellen-Vierten, kommt Abwechslung ins Spiel. Er sitzt den drei BMW-Fahrern an der Spitze mit der grünen Weber-Kawasaki im Nacken. Mit Honda und Yamaha sind noch zwei weitere starke Marken, die man nicht unterschätzen sollte in der IDM-Königsklasse am Start. Die Teilnehmer selbst kommen aus Deutschland, den Niederlanden, Belgien, Polen, Österreich und sogar aus Japan. Die IDM Superbike ist bekannt dafür, dass die Spitze auf Weltklasseniveau fährt.
In der von Yamaha dominierten Supersport-Klasse reist Max Enderlein als Spitzenreiter nach Oschersleben. Der 25-jährige Sachse spekuliert auf seinen dritten Titelgewinn, bekommt aber Gegenwind von Thomas Gradinger aus Österreich. Der ebenfalls 25-Jährige ist ein Ex-WM-Fahrer, der in der IDM neuen Anlauf für die Fortsetzung seiner WM-Laufbahn nehmen will. Die IDM Supersport hat sich dafür als Sprungbrett hervorragend bewährt. Eine Überraschung hatte zuletzt Rookie Luca de Vleeschauwer parat. Er ist als Gesamt-Dritter des letzten Jahres aus der Nachwuchsklasse Supersport 300 in die höhere IDM Supersport aufgestiegen und stürmte zum Saisonauftakt mit 135 PS statt wie bisher mit 50 PS auf Anhieb aufs Siegerpodest. Den Namen des Kawasaki-Fahrers aus Belgien sollte man sich merken.
Die Nachwuchsklasse IDM Supersport 300 beinhaltet immer eine extra Prise an Action. Nicht selten werden die Rennen erst in der letzten Kurve entschieden, gerne auch im Foto-Finish. Spitzenreiter Marvin Siebdrath (Füsport – RT Motorsports by SKM-Kawasaki) kam auf seiner Kawasaki auf dem Lausitzring mit nur 0,136 Sekunden Vorsprung vor Scott Deroue (Freudenberg KMT – Paligo Racing) ins Ziel. Schafft es der Sachse in Oschersleben erneut vor dem Ex-Vizeweltmeister, der nicht nur wie er den IDM-Titel holen soll, sondern auch die neue Generation der KTM RC 390 R entwickelt wird, anzukommen? Und welche Rolle spielt Leo Rammerstorfer in der Magdeburger Börde? Der junge Österreicher zeigte vor zwei Wochen auf seiner KTM einen deutlichen Aufwärtstrend und ist derzeit Tabellen-Zweiter.
Nicht am Start ist diesmal Lennox Lehmann, der jüngste Meister aller Zeiten in der kleinsten IDM-Klasse. Mit 16 Jahren ist der Senkrechtstarter 2022 in die Supersport-Weltmeisterschaft aufgestiegen. Gleich beim ersten Rennen fuhr er aufs Podium. Wenn es keine Terminüberschneidungen gibt, startet der Dresdner auch weiterhin in der IDM. Der Grund: Das ausgeglichene Fahrerfeld auf KTM, Yamaha und Kawasaki sorgt für Herzklopfen. Neben Schnelligkeit und Rennintelligenz zählt zum Erreichen des Titels vor allem die Konstanz während der ganzen Saison.
IDM – das ist Motorsport am laufenden Band und eine Serie zum Anfassen. Im Rahmenprogramm sorgen der Yamaha R3 bLU cRU Cup, der Northern Talent Cup, der Pro Superstock Cup und der Twin Cup für eine fesselnde Unterhaltung. Das Beste ist: So nah wie bei der IDM kommen die Fans sonst nirgendwo an die Akteure heran. Der Zugang zum Fahrerlager ist beim Kauf eines Eintrittstickets inklusive. Besonders beliebt ist der IDM-Pitwalk am Sonntag, bei dem die Boxengasse geöffnet wird und die IDM-Stars Autogramme geben.
Eintrittspreise:
Freitag: Freier Eintritt
Samstag: 19,00 EUR
Sonntag: 25,00 EUR
Wochenendticket: 35,00 EUR
Kinder und Jugendliche bis einschließlich 17 Jahren ist der Besuch der Rennveranstaltung kostenfrei. Für Kurzentschlossene findet auch ein Ticketverkauf vor Ort statt.