IDM
Internationale Deutsche Motorradmeisterschaft
Rückblende: Die Highlights von der IDM in Zolder

Rückblende: Die Highlights von der IDM in Zolder

In der IDM Superbike 1000 gibt es einen neuen Spitzenreiter. Ilya Mikhalchik macht in der Mission Titelverteidigung Ernst. Text: Anke Wieczorek; Fotos: highsidePR

Das Programm der Internationalen Deutschen Motorradmeisterschaft (IDM) war prall gefüllt. Im belgischen Zolder standen Entscheidungen in drei IDM-Prädikatsklassen an. In Folge zweier Ölspuren, die nicht im vorgesehenen Zeitfenster gereinigt werden konnten, musste die Veranstaltung gekürzt und vorzeitig beendet werden.

In der IDM Superbike 1000 wurde ein Lauf ausgetragen. Julian Puffe (alpha Racing-Van Zon-BMW) und Erwan Nigon (Kawasaki Weber Motos Racing) waren punktgleich als Tabellen-Erste nach Belgien gereist. Doch die Doppelspitze wurde von Ilya Mikhalchik geknackt. Er gewann das Rennen. Der Triumph brachte den 22-jährigen Ukrainer auf die Ideallinie in der Mission Titelverteidigung zurück. Teamkollege Julian Puffe ist nun Zweiter und der Franzose Nigon, der in Oschersleben den ersten Kawasaki-Sieg in der IDM SBK 1000 nach langer Zeit feiern konnte, liegt jetzt auf dem dritten Platz.

Puffe und Mikhalchik hatten den Fight an der Spitze unter sich ausgemacht. Nach ihnen kam eine Weile Nichts. Neun Sekunden später wurde Gastfahrer Dominik Vincon (BMW, EGS Moto Racing) als Dritter des Rennens abgewunken. Er erhielt aber keine Meisterschaftspunkte. Die Punkte für den Podiumsplatz wurden an den Vierten Pepijn Bijsterbosch (BMW, Team Dutch Comfort Houses) weitergereicht. Der Niederländer ist im Gegensatz zu Vincon fest in die IDM eingeschrieben, was die Voraussetzung für den Punkteerhalt ist.
Der fünftplatzierte Ricardo Brink war der erste Nicht-BMW-Fahrer in der Wertung und brachte die meisten Punkte für Yamaha nach Hause. Oschersleben-Sieger Erwan Nigon hatte eine Berührung mit Mark Weihe (MGM Racing Performance). Beide stürzten. Toni Finsterbusch (Suzuki Mayer) wurde Sechster vor Alex Polita (HRP-Honda).

Max Enderlein feierte im ersten Rennen der IDM Supersport 600 einen Start-Ziel-Sieg. Mit einem sehr guten Start behauptete der 22-jährige Sachse die Spitze vor dem starken Australier Tom Toparis. „Tom war zwar im ersten Sektor sehr schnell, mir lag dafür der dritte besser. Auf diesen Streckenteil hatte ich mein Motorrad abgestimmt“, schildert der Fahrer des Freudenberg WorldSSP Teams das Rennen aus seiner Sicht. Hinter Enderlein und Toparis zeigte Marc Buchner eine starke Leistung. Mit 1:35,258 Minuten erzielte er die schnellste Rennrunde. Der Yamaha-Fahrer aus Königswinter wurde mit einer halben Sekunde Rückstand auf den Australier Dritter. „Vorne waren wir ein paar Jungs, die eine richtig gute Pace hatten. Das spricht für das hohe Niveau dieser Meisterschaft“, fasste Rennsieger Enderlein zusammen.

In der Superstock 600-Klasse, in der nicht ganz so viel geschraubt werden darf und die für Teilnehmer mit B-Lizenz geöffnet ist, jubelte der Niederländer Joep Overbeeke über seinen ersten IDM-Erfolg. Dabei profitierte er allerdings vom Ausfall des Klassenpolesetters Jan Schmidt. Moritz Jenkner, Sohn des ehemaligen Grand Prix-Piloten Steve Jenkner wurde Zweiter. Der Belgier Tom Kohnen erkämpfte sich bei seinem Heimrennen den dritten Platz.

In der IDM Sidecar fanden zwei Rennen statt. Dabei überschlugen sich die Ereignisse. John Smits/Gunter Verbrugge starteten von der Pole Position. Die beiden Niederländer konnten sich im ersten Rennen auch drei Runden an der Position behaupten, bevor der siebenfache Weltmeister Tim Reeves/Mark Wilkes die Übernahme anmeldete. Nebeneinander ging es in die Schikane. Das war zu eng, Smits krachte mit der Spitze an Reeves‘ Gespann. Ein Polyesterstück brach ab und landete durch den Fahrtwind direkt auf Smits Visier, das daraufhin hinüber war. Der Niederländer musste das Rennen ohne Visier bis zu Ende fahren: „Ich habe teilweise gar nichts gesehen.“ Mit dem fünften Platz bei der Zieldurchfahrt war Smits zum Schluss bestens bedient. Nach 13 Runden stand das Ergebnis fest. Wie immer gab es für die 600er- und 1000 ccm-Teams getrennte Wertungen. In der kleinen Klasse, die in der WM aufgerufen wird, gewannen Reeves/Wilkes vor Schlosser/Fries und Streuer/Rousseau. In der 1000 ccm-Abteilung ging der Sieg an Nussbaum/Hirschi. Zweite wurden Smits/Verbrugge, Dritte Roscher/Burkard. Auch im zweiten Lauf dominierte in der 600er-Wertung das Weltmeistergespann von Tim Reeves und sicherte sich den vierten Sieg in Folge. In der 1000 ccm-Klasse gewann Mike Roscher mit seiner Beifahrerin Anna Burkard (LCR F1 BMW) das Rennen.

Mit Sekt gespritzt wurde bei den Siegerehrungen nicht. Vor knapp zwei Wochen hatte die IDM mit Dennis Lippert einen Fahrerkollegen aus der Supersport 600-Klasse nach einem schweren Unfall in Oschersleben verloren. Am Freitagabend verabschiedete sich die IDM-Fahrergemeinde von Dennis Lippert auf der Rennstrecke. Mit einem Korso auf dem Circuit, einer Gedenkminute und lautem Motorengebrüll wurde ihm die letzte Ehre erwiesen.

Die IDM in Zolder bildete auch die Bühne für den Suzuki GSX-R-Cup, den Twin Cup sowie den BMW Motorrad BoxerCup. Zudem fand das zweite europäische Suzuki GSX-R-Treffen statt. Als Stargast war das MotoGP-Team von Suzuki mit Alex Rins und Joan Mir vor Ort.

Wegen einer großen Ölspur nach dem Sidecar-Rennen und einer weiteren Ölspur nach der Einführungsrunde der IDM Supersport 600-Klasse musste die Veranstaltung zumindest auf der Strecke abgebrochen werden. Die Sicherheit der Fahrer ging vor. Die professionelle Reinigung der Fahrbahn hätte den Zeitplan gesprengt.Trotz größter Bemühungen hätte die Veranstaltung nicht im vorgegebenen Rahmen fortgeführt werden können. Ab 17.30 Uhr darf auf dem Circuit Zolder nicht mehr gefahren werden.