IDM
Internationale Deutsche Motorradmeisterschaft

IDM Superstock 600: „Lieber Stock- als Handwerksmeister“ (Stefan Ströhlein)

Zum Saisonauftakt hat Stefan Ströhlein das Maximum in der IDM Superstock 600 herausgeholt, dass die Siege zum Selbstläufer werden, bezweifelt der 35-jährige Routinier. Text: Anke Wieczorek, Foto: PM Ströhlein

Er hat am Sonntag seinen 35. Geburtstag gefeiert und die maximale Punktzahl in der Superstock 600-Klasse auf dem Konto. Bei Stefan Ströhlein läuft es derzeit wie geschmiert. Dafür hat der Rothenburger jede Menge investiert. An eine fortlaufende Siegesserie glaubt er dennoch nicht.

Als Ströhlein im vergangenen Jahr dem aufstrebenden Marco Fetz unterlag und Vize wurde, gab es für den selbstständigen Zweiradmechanikermeister nur noch ein Ziel: die Klasse gewinnen. Und er scherzt grinsend, als er sagt: „Lieber Stockmeister als Zweiradmechanikermeister werden. Um in der Superstock 600 vorne zu sein, musst Du extrem kämpfen. Um Handwerksmeister zu werden, musst Du Geld zahlen und Lehrgänge besuchen. Der Superstock-Titel ist härter verdient, obwohl so eine Saison wahrscheinlich noch mehr kostet.“

Auf jeden Fall will Ströhlein, der 2016 die Suzuki GSX-R Challenge gewann, den Vizerang von 2018 nicht einfach so stehen lassen. Mit vollem Elan stürzte er sich deshalb gleich nach dem Finale von 2018 in die Saisonvorbereitungen für 2019. Seine Yamaha YZF-R6 parkte er von November bis Februar im warmen Spanien und musste sich nur noch in den Flieger setzen, um sporadisch trainieren zu können.

Ergebnis des Aufwands: Pole Position, schnellste Rennrunde und zwei Siege zum Saisonauftakt auf dem Lausitzring. Das bedeutet die Führung in der Gesamtwertung in der Superstock 600, zehn Punkte Vorsprung vor Jan Schmidt und 13 vor Moritz Jenkner. Der Motor in seiner Yamaha wurde zuvor komplett überholt. Ströhleins Motorrad gehört zu den älteren Baujahren im Feld.

Und nun kommt das Wochenende in Oschersleben. Dem Bayern gefällt die Strecke ausnehmend gut, doch ausgerechnet in der Motorsport Arena hatte er im vergangenen Jahr eine magere Ausbeute: zwei vierte Plätze. „Da war der Wurm drin“, erinnert sich Ströhlein. „Aber ich bin jetzt gut drauf und hoffe, dass es so bleibt. Nur denke ich nicht, dass die Siege zum Selbstläufer werden. Meine Gegner sind in Schlagdistanz.“