IDM
Internationale Deutsche Motorradmeisterschaft

IDM Ochersleben 2017

Es war nur noch eine Frage der Zeit, bis die nächsten Titelentscheidungen fallen würden, doch dass die Spannungskurve noch einmal so ansteigen könnte, hätte niemand gedacht. Die Internationale Deutsche Meisterschaft sorgte bei den Rennen in der Motorsport Arena Oschersleben dafür, dass die Gefühle von Fahrern, Teams, Freunden und Fans Achterbahn fuhren. © Foto: Dino Eisele

IDM Superbike 1000 in Oschersleben: Rennen 1.

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© Foto: Dino Eisele

 

IDM Superbike 1000

„Die IDM ist eine geile Serie“ sagte Markus Reiterberger wie so oft. Deutschlands bester Superbiker, der seinen Titel schon auf dem Lausitzring klar gemacht hatte, dominierte auch in der Magdeburger Börde mit einem Doppelsieg in der höchsten Straßenrennsportklasse auf zwei Rädern. Im ersten Lauf teilte sich der 23-jährige Bayer das Podium ausschließlich mit seinen Van Zon Remeha BMW-Teamkollegen Danny de Boer und Jan Bühn. Einen Dreifach-Triumph eines einzigen Rennstalls gab es in der Top-Klasse noch nie.

Hinter Reiterberger, dessen Siegesserie fast schon Normalität ist, sorgte vor allem de Boer für Aufsehen. Der Niederländer wird vom Pfeifferschen Drüsenfieber geplagt und mobilisierte alle Kräfte, um die 18 Runden über jeweils 3,667 Kilometer zu absolvieren.

Im zweiten Lauf wurde die BMW-Armada an der Spitze durch Yamahas Zugpferd Florian Alt durchbrochen, der nach zehn Runden den dritten Platz für sich beanspruchte.

Fünf Marken kämpfen in der IDM Superbike 1000 um Punkte: BMW, Honda, Kawasaki, Suzuki und Yamaha. Jan Halbich holte trotz der Elektronikprobleme, die ihm im Training viele Runden geraubt hatten, zwei fünfte Plätze auf der Honda Fireblade. Luca Grünwald erwies sich in Oschersleben erneut als bester Suzuki-Fahrer und Lucy Glöckner verpasste auf der Kawasaki ZX-10R nur um einen Platz den Einzug in die Top Ten. Beim großen Finale der IDM 2017 vom 29. September bis 1. Oktober, das traditionell auf dem Hockenheimring stattfindet, wird es noch einmal spannend um die Plätze hinter Meister Markus Reiterberger. Yamaha-Fahrer Alt sowie BMW-Hoffnung Bühn werden punktgleich mit 154 Zählern auf dem Konto anreisen und es gibt mindestens acht Fahrer, die auf die Entscheidungen in den zwei Rennen Einfluss haben.

 

IDM Supersport 600

IDM Supersport 600 in Oschersleben: Rennen 1.

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© Foto: Dino Eisele

In der IDM Supersport 600 steht nun auch vorzeitig der Meister fest. Es ist Thomas Gradinger aus Österreich. Der 21-jährige Yamaha-Fahrer gewann den ersten Lauf vor seinem größten Konkurrenten Kevin Wahr. Dessen letzte Titelhoffnungen lösten sich im zweiten Lauf auf, als er mit Reifenproblemen fast bis ans Ende des Feldes durchgereicht wurde. Gradinger will den verdienten IDM-Titel als Sprungbrett in die Supersport-Weltmeisterschaft nutzen.

Ein anderer Supersport 600-Fahrer wuchs in Oschersleben über sich selbst hinaus. Marc Buchner stand zwei Mal auf dem Podium, ein Mal davon sogar als Sieger. Zurückgemeldet auf dem Treppchen hat sich nach langer Verletzungspause auch Kawasaki-Pilot Christian Stange.

 

IDM Supersport 300

Impressionen IDM 2017 Oschersleben

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© Foto: Dino Eisele

Eine höchst brisante Angelegenheit bleibt weiterhin das Titelduell zwischen den Freudenberg-Teamkollegen Jan-Ole Jähnig und Maximilian Kappler auf der Yamaha R3 in der Supersport 300-Liga. Sie sind das Maß der Dinge in der kleinsten IDM-Klasse und teilten sich die Siege.

Jähnig gelang es am vergangenen Wochenende sogar, sich noch vor den teilnehmenden Niederländern, die über etwas stärkere Motorräder verfügen und auch separat gewertet werden, zu platzieren und somit auch optisch als Erster über die Ziellinie zu fahren.

 

IDM Sidecar

In der IDM Sidecar erlebten Markus Schlosser/Thomas Hofer noch eine Schrecksekunde, ehe sie vorzeitig den Titel feiern durften. Nach dem kurzen Supersprint am Samstag über sechs Runden lagen die Schweizer auch im langen Rennen am Sonntag in Führung. Beim Überrunden fuhr ihnen aber ein langsamer Fahrer mit voller Wucht ins Suzuki-Gespann. Schlosser kam von der Bahn ab und drehte sich.

In der Zeit, in der er das Fahrzeug wieder ausrichtete, hatten Bennie Streuer/Gerard Daalhuizen, die Markenkollegen aus den Niederlanden, das Zepter übernommen. Dabei handelte es sich um die Titelverteidiger.

Schlosser ließ ihnen aber keine Chance und drehte den Speiß auf den letzten Metern noch einmal um. Er meinte:

Ein richtiger Meister wird auch mit einem Sieg Meister.

 

Wie sich die Straßenmotorräder der Meistermacher anfühlen, durften die Fans bei Probefahrten erkunden. BMW, Kawasaki und Yamaha hatten Modelle aus der aktuellen Palette in Oschersleben mit an Bord. Auch beim Finale vom 29. September bis 1. Oktober 2017 in Hockenheim wird es noch einmal rund gehen – auf und neben der Strecke.