Tausende Zuschauer erlebten auch im zweiten Rennen der IDM Supersport 300 während des Gamma Racing Day auf dem TT Circuit Assen, wie eng es in der Nachwuchsklasse zugeht. Kawasaki-Werksfahrer Scott Deroue war der Sieg schon nach vier Runden nicht mehr zu nehmen. Er musste nur über zwölf Runden auf seinem Motorrad sitzen bleiben. Der Vorsprung des niederländischen Gastfahrers aus der Supersport 300-WM betrug nach dem ersten Drittel des Rennens bereits 6,11 Sekunden. Als Einziger fuhr er Rundenzeiten unter der 1:54 min-Marke. Im Ziel war sein Vorsprung auf 15,844 Sekunden auf die Verfolger angewachsen.
Walid Khan sah das schwarz-weiß-karierte Tuch als Zweiter. Als bester IDM-Fahrer kassierte er mit 25 Zählern die höchstmögliche Punktzahl. Dritter auf dem Podium wurde Dion Otten (Kawasaki), der als weiterer Gastfahrer ebenfalls außerhalb der Wertung antrat. Dafür kam Ruben Bijman als Vierter wieder in den Genuss. Der Niederländer erhielt 20 Punkte und er war zugleich der schnellste Yamaha-Pilot. 16 Punkte sahnte Rick Dunnik ab.
In der vorletzten Runde hatte alles noch nach einem IDM-Triumph von Toni Erhard auf der KTM ausgesehen. Der Sachse führte das Feld hinter Deroue an. In seinem Windschatten hatten sich wie am Schnürchen Robert Schotmann, Otten, Dunnik, Khan, Bijman, Licciardi, Buis und Velthuizen angesaugt. Es ging nicht gut aus für Erhard. In der letzten Runde wurde er im Schluss-Sprint wieder auf Position sieben verdrängt.
Im Gesamt-Championat sorgte der Zieleinlauf für einige Veränderungen. Licciardi führt die Tabelle weiterhin an. Er hat einen 20-Punkte-Vorsprung gegenüber Dunnik (151). Dritter ist Velthuizen (136) und neuer Vierter Bijman. David Kuban ist auf den fünften Platz abgerutscht und 115 Punkte. Erhard liegt nur einen Zähler dahinter. Auf dem siebten Rang wird mit 88 Punkten Troy Beinlich (Kawasaki) geführt. Er war der Pechvogel des Tages. Auf dem neunten Platz fahrend riss dem Pößnecker die Kette. Er rollte aus. Das gleiche Schicksal hatte Beinlich bereits auf dem Lausitzring ereilt.
Dramatische Szenen gab es erneut im Zweikampf zwischen Julia Hämmer und Mieke Abbink. Diesmal landete nur Abbink in den Punkten. Hämmer stürzte in der letzten Runde übers Vorderrad aus dem Geschehen. Ihr geht es gut. Die Schäden an der Yamaha sind auch überschaubar und in drei Wochen will es „Jule“ den Herrschaften erneut zeigen. Dann gastiert die komplette IDM in Assen.