Vom zehnten Startplatz zum Sieg: Ilya Mikhalchik bleibt weiter im Rennen um den Titel in der IDM Superbike 1000. Einen Tag nach seinem Ausfall wegen eines technischen Defekts an der BMW S 1000 RR meldete sich der Titelverteidiger mit seinem Sieg im zweiten Wertungslauf des Wochenendes zurück.
Sein Teamkollege Julian Puffe (alpha Racing-Van Zon-BMW) musste sich mit dem zweiten Platz zufriedengeben.
Als Dritter wurde Erwan Nigon (Kawasaki Weber Motos Racing) abgewunken.
Über 124.000 Zuschauer erlebten am Wochenende eine prickelnde Vorstellung von Deutschlands höchster Klasse im Motorradstraßenrennsport.
BMW-Teamchef Werner Daemen, früher selbst Superbike-Fahrer, wischte nach dem Zieleinlauf sich vor Erlösung über die Stirn und schüttelte damit alle Bedenken, die er zuvor hatte, erleichtert ab. Seine beiden Fahrer Ilya Mikhalchik und Julian Puffe waren im Rahmen des ADAC Truck Grand Prix auf dem Nürburgring nach einem Nerven aufreibenden Schlagabtausch heil ins Ziel gekommen. Beide Motorräder bewältigten zuverlässig die Renndistanz auf der Kurzanbindung des Grand-Prix-Kurses.
Auch am Nürburgring sorgte der neue Startaufstellungsmodus für den zweiten Lauf der IDM SBK 1000 für ein spannendes und abwechslungsreiches Rennen. Alex Polita (HRP Honda), Vierter des ersten Laufes, durfte von der Pole Position starten und machte sich den Vorteil zunutze. Der Italiener schoss wie ein Pfeil von der Linie. Puffe, von Startplatz neun kommend, nahm ihm die Führung trotzdem schon in der Startrunde weg. In der vierten Runde klebte dem IDM-Spitzenreiter wiederum schon Mikhalchik am Heck, der als Zehnter losgefahren war. Der Zweikampf war ein dramatisches Ping-Pong, was darin gipfelte, dass Mikhalchik kurzzeitig langsamer wurde: Die hintere Bremse seiner BMW blockierte. Der Ukrainer ließ sich den Sieg aber nicht mehr nehmen. Mikhalchik sicherte sich mit 1,805 Sekunden Vorsprung vor Puffe die volle Punktzahl. Er hat damit die gestern entstandene Lücke von 24 auf 19 Punkte verkürzt. Der 22-Jährige jubelte, stoppte in der Ehrenrunde vor der vollen Mercedes-Tribüne und ließ sich von den Fans feiern. Mikhalchik tanzte Hopak, einen ukrainischen Volkstanz.
Erwan Nigon setzte sich im Dreikampf gegen Polita und Pepijn Bijsterbosch (BMW) durch und wurde Dritter. Der Franzose behauptet somit auch weiterhin den dritten Rang in der Gesamtwertung.
Zu Beginn des Rennens hatten sich die Ereignisse überschlagen. Toni Finsterbusch (Mayer Suzuki) stürzte eingangs der Mercedes-Arena am Ende der Start- und Zielgerade. Marc Moser (MGM Yamaha) konnte gerade noch ausweichen, indem er einen großen Bogen fuhr. Das warf ihn auf die drittletzte Position zurück. Moser rollte das Feld von hinten auf und wurde zum Schluss respektabler Fünfter.
Daniel Kartheininger (HPC-Power Suzuki) hatte weniger Glück und ging zu Boden. Ricardo Brink (SWPN, Yamaha) verfehlte in der vierten Runde einen Kurveneingang und steuerte seine YZF-RM1 danach in Richtung Box. Leon Langstädtlers Zielankunft (MPB Racing, Yamaha) scheiterte nach ersten Aussagen wegen Problemen mit der Benzinversorgung. Kevin Sieder (HPC-Power Suzuki) wie auch Tim Eby (EGS Moto Racing) stürzten noch kurz vor Schluss.