Auf dem Schleizer Dreieck ist es passiert. Zum ersten Mal in seiner zweijährigen Supersport-Karriere auf MV Agusta hat Till Belczykowski in beiden Rennen gepunktet. Ohne Strafe hätte es noch besser laufen können.
Der 19-jährige Till Belczykowski ist mit seinem Team LJ Racing ganz auf sich allein gestellt. Als einziger Fahrer in der IDM Supersport hält der Gymnasiast die MV Agusta-Flagge hoch. Den Vergleich zu einem Mitbewerber hat es deshalb nie gegeben. Demzufolge kann auch kein Datenaustausch erfolgen. Weil dem Duisburger in den letzten Rennen nicht das richtige Gefühl zum Motorrad aufbauen konnte, wurde vor der vierten IDM-Saisonrunde auf dem Schleizer Dreieck ein radikaler Schnitt gemacht. Die MV Agusta bekam ein neues Fahrwerk eingepflanzt. Belczykowski ist auf Öhlins umgestiegen.
„Nach den freien Trainings lag ich auf Position 13 und hatte endlich auch wieder Vertrauen beim Einlenken. Nur beim Rausfahren aus der Kurve konnte ich noch nicht so gut beschleunigen“, berichtet der Gymnasiast. In erstem Qualifying unterlief ihm ein gravierender Fehler. Weil er das so oft zitierte Regenlicht nicht eingeschaltet hatte, wurde der Teenager der Plätze nach hinten versetzt. Aber nicht nur das war dumm gelaufen. Ins zweite Qualifying startete er auf der teilweise nassen Strecke mit Regenreifen. Die Ideallinie war allerdings trocken. Fazit: falsche Reifenwahl. Startplatz 18. Das erste Supersport-Rennen beendete Belczykowski auf P15. Weil der Lauf nach neun von geplant 15 Runden mit der roten Flagge abgebrochen wurde und zwei vor ihm gestürzte Fahrer nicht in die Wertung kamen, rutschte Belczykowski zwei Positionen nach vorn. Ärgerlich für ihn: Aufgrund der der geringen zurückgelegten Distanz gab es nur halbe Punkte.
Für den zweiten Lauf durfte der Nordrhein-Westfale dann wieder seinen 18. Startplatz einnehmen. „In der ersten Runde habe ich vier Fahrer überholt. Dann taten mir plötzlich die Ellenbogen weh. Darunter hat meine Konzentration gelitten“, gibt ehrlich zu, gesteht aber auch glücklich: „Nichtsdestotrotz konnte ich nochmals meine persönliche Bestzeit fahren, auch wenn es am Ende „nur“ zu Platz 15 gereicht hat. Mit dem neuen Fahrwerk haben wir alles richtig gemacht.“