IDM
Internationale Deutsche Motorradmeisterschaft
IDM SSP: Weltmeister-Motor für „Remi Demi“ Damien Raemy

IDM SSP: Weltmeister-Motor für „Remi Demi“ Damien Raemy

Der Schweizer Damien Raemy gehört zum Inventar der IDM und rollt 2024 mit neuem Team und überarbeitetem Yamaha-Motor an den Start. Text: Anke Wieczorek; Fotos: Dino Eisele

Er hat viel ausprobiert, aber von der Internationalen Deutschen Motorradmeisterschaft (IDM) bekommt er nicht genug. Sie ist seine erste Wahl. Damien Raemy fährt 2024 in seine insgesamt 27. Rennsportsaison, die auf Pocketbikes begann. Wenn er zum Saisonauftakt am ersten Mai-Wochenende auf dem Sachsenring mit seiner Supersport-Yamaha an den Start rollt, wird er 30 Jahre sein und immer noch einen unbedingten Hunger auf Erfolg haben.

Sein Spitzname lautet „Remi Demi“. Die Bezeichnung ist Programm. Um den nur 1,58 Meter großen Schweizer aus Wünnewil-Flamatt ist immer etwas los. Im Fahrerlager ist er seit seinem Debüt 2007 bekannt wie ein bunter Hund. Außerdem hat er immer etwas zu erzählen. Damien Raemy macht so manchem hochgewachsenen Kerl etwas vor. Vor allem hat er nie aufgegeben.

Seine Starts sind legendär. Weil seine körperlichen Maße unter dem Durchschnitt liegen, kann er den ersten Gang beim Aufsteigen nicht mit dem Fuß einlegen, er nimmt die Hand dafür. Einmal in Sitzposition gelangt, ist bei ihm dann aber alles wie bei allen anderen auch. 2017 hat er sich bei einem Sturz auf dem Schleizer Dreieck einen komplizierten Oberschenkelbruch zugezogen. Als die Wunden verheilt waren, wollte sich Raemy in der Schweizer Meisterschaft regenerieren, „aber da gab es kaum jemanden, der mithalten konnte“, blickt er zurück. Das einzig Wahre für ihn war die Rückkehr in die IDM Supersport. Alternativen wären die Italienische und die Französische Meisterschaft gewesen, „aber in Frankreich wirst Du als Ausländer wenig akzeptiert, auch wenn ich französisch spreche, und in Italien verstehst Du halt überhaupt nichts. Vom Niveau her ist die IDM ohnehin das Beste weit und breit und ich fühle mich wie in einer großen Familie.“

2024 fährt er die IDM Supersport im Viamo Racing Team. Der Hauptsponsor unterstützt auch seinen Eidgenossen Marcel Brenner in der Supersport-WM. Mit seinem IDM-Ergebnis als Gesamt-14. in der vergangenen Saison hadert Raemy bis heute. Doch es gibt Hoffnung. „Die Yamaha war 2023 schon auf dem Next Generation-Stand, hatte aber zu wenig Leistung und alles war brutal schwierig. Jetzt hat der Motor Updates gekriegt und wurde vom ehemaligen Seitenwagen-Weltmeister Markus Schlosser überarbeitet.“ Damit würde Raemy ein Platz in den Top 5 gefallen, aber er sieht auch, dass seine Möglichkeiten begrenzt sind. Als Kundenberater bei einem Motorrad-Importeur, für den er auch Social Media-Aktivitäten und gerne auch mal den Teileverkauf übernimmt, geht er immerhin auch einem Vollzeit-Job nach.