Es war eine besonnen getroffene Entscheidung. Das Hertrampf-Team und Kevin Wahr gehen getrennte Wege. Der 35-jährige Triumph-Fahrer aus Nagold hatte schon bei der letzten IDM-Runde in Most nachdenklich in der Box gesessen. Mehrere Gespräche mit Teamchef Denis Hertrampf beendeten die gemeinsame IDM Supersport-Saison kurz vor der Internationalen Deutschen Motorradmeisterschaft (IDM) auf dem Schleizer Dreieck nun vorzeitig.
Kevin Wahr hatte im Winter als erster von zwei Fahrern im neuen Triumph Germany Supersport Racing Team festgestanden. Der überlegene Supersport-Meister von 2013 war beim Hockenheim-Finale im letzten Jahr exakt zehn Jahre nach seinem Titelgewinn und einer Rennpause wieder aufgetaucht. Als Gaststarter fuhr er auf der Triumph Street Triple 765 sofort auf den sechsten Platz.
Als der 17-jährige Luca Göttlicher als zweiter Fahrer nominiert wurde, freute sich der Altmeister seine Erfahrungen an den Rookie weitergeben zu können. Doch der Jungspund hat den Lehrmeister inzwischen eindrucksvoll überholt und in Most erstmals Punkte für einen Podiumsplatz kassiert. Er war im zweiten Lauf als Vierter ins Ziel gekommen, der Gastfahrer vor ihm wurde aber nicht gewertet.
Wahr, der zu Hause im Familienunternehmen fest integriert ist und Prokura hat, und auf den eine eigene Familie mit zwei Kindern wartet, kann das Tempo nicht mehr mitgehen. Sein Comeback auf der Rennstrecke war mühsam und die Ergebnisse im Mittelfeld befriedigten weder ihn noch Teamchef Denis Hertrampf. Die Triumph steht derzeit verwaist im Boxenzelt des Teams und Göttlicher gebührt die volle Aufmerksamkeit. Der Technische Leiter Lothar Kraus glaubt ganz fest: „Von Luca kommt noch was.“
