Andreas Kofler unterstrich im Qualifying der IDM Supersport auf dem Nürburgring seine Titelambitionen. Marcel Brenner sorgte für ein Ausrufezeichen. Dirk Geiger hat große Lust, die Beiden im Rennen hinter sich zu lassen. Das erste findet schon am heutigen Samstag, 16:50 Uhr, statt. Spannung liegt in der Luft.
Pole Position beim Öhlins-IDM-Lauf auf dem Nürburgring. Andreas Kofler (Yamalube Motorsport Kofler) schraubte seine Rundenzeit im Qualifying von 1:26,789 min auf 1,26,443 min herunter und blieb an der Spitze unangetastet. Mit 0,433 Sekunden Abstand vor der Konkurrenz hatte der 21-jährige Österreicher ein Polster nach hinten.
„Es liegen trotzdem noch vier Rennen vor uns“, gibt der für seine Blitzstarts bekannte Meisterschaftsführende zu bedenken. „Meine 19 Punkte Abstand zu Dirk Geiger in der Gesamtwertung sind einerseits nicht viel, andererseits aber extrem wichtig.“ Kofler weiß: „Auf dem Nürburgring muss ich also voll angreifen. Eine Taktik gibt es nicht. Außerdem fehlt mir noch ein Doppelsieg in der laufenden Saison.“ Zur Erinnerung: Vor einem Jahr hatte der Titelfavorit die beiden Läufe im tschechischen Most gewonnen.
Hinter ihm sorgte Marcel Brenner (MotoLife) für ein Ausrufezeichen in der Eifel. Der 28-jährige Ducati-Fahrer schob sich an Dirk Geiger (MCA Racing) und Daniel Blin (AF Racing) vorbei auf Startplatz zwei. Der Schweizer hat zu seiner alten Stärke zurück gefunden, obwohl er sich zurzeit mit einem Schnupfen herumplagt und immer wieder am Niesen ist. Den Infekt hat er sich offensichtlich letzte Woche bei der Hochzeit seines Teamchefs geholt. Andreas Köder hat seiner Resi, Langzeitliebe und Mutter seiner zwei Kinder, das Ja-Wort gegeben. Dass es jetzt auch in der Eifel rund läuft, lässt Köder jubeln: „Marcel war noch nie hier und hat sich seit dem ersten Testtag am Donnerstag richtig gut entwickelt. Er ist fast wieder auf dem Stand wie vor seinem krankheitsbedingten Ausfall und wir haben noch gar nicht alle Teile getestet, die ihn noch schneller machen können. Dafür war noch keine Zeit.“
Dirk Geiger behielt die Nerven, nachdem er mit seinem Wechsel-Drama in die Schlagzeilen geraten war. Für ihn steht der aktuelle Titelkampf auf der MCA-Honda an erster Stelle und meinte: „Die Kurve zur Kurzanbindung, die könnte meine werden.“ Der gebürtige Mannheimer startet wie Kofler und Brenner aus der ersten Reihe, die damit besetzt ist.
Im Mittelfeld gab es zahlreiche Positionsverschiebungen: Julius Caesaer Rörig (MCA Racing) machte vier Plätze gut, Marvin Siebdrath (Yamalube Motorsport Kofler) tauschte mit Lennox Lehmann (Team Apreco) die Position. Bis auf Filip Feigl (MotoLife), Till Belczykowski (LJ Racing) und Dylan Czarkowski (Team SWPN) verbesserten sich im zweiten Qualifying alle Fahrer. Ein erfreuliches Bild zeigt das Starterfeld in Sachen Markenvielfalt – die Mischung der Motorräder ist ausgeglichen.
Eine besondere Rückkehr feiert Valentino Herrlich. Nach seinem Ausstieg in Assen aus dem Kawasaki-Team von Emil Weber startet er am Nürburgring mit einer familieneigenen Triumph Street Triple 765 RS. Damit ist Luca Göttlicher, der als 18-jähriger Bayer von Platz 14 ins Rennen geht, nun der einzige Kawasaki-Pilot im Feld.
IDM Supersport, Qualifying
1. Andreas KOFLER (AUT), Yamaha
2. Marcel BRENNER (CHE), Ducati
3. Dirk GEIGER (DEU), Honda
4. Daniel BLIN (POL), Ducati
5. Marvin SIEBDRATH (DEU), Yamaha
6. Lennox LEHMANN (DEU), Yamaha
7. Julius Caesar RÖRIG (DEU), Honda
8. Filip FEIGL (CZE), Triumph
9. Till Benedikt BELCZYKOWSKI (DEU), MV Agusta
10.Luca DE VLEESCHAUWER (BEL), Ducati
11.Valentino HERRLICH (DEU), Triumph
12.Štěpán ZUDA (CZE), Yamaha
13.Ruben BIJMAN (NLD), Honda
14.Luca GÖTTLICHER (DEU), Kawasaki
15.Dylan CZARKOWSKI (NLD), Yamaha