Mitten im Titelkampf sorgt Dirk Geiger für einen Paukenschlag mit reichlich Gesprächsstoff: Der 23-jährige Honda-Pilot verlässt zum Saisonende das MCA-Team von Stefan Schmidt und wechselt zu Yamaha ins Team Apreco. Die Nachricht platzte unmittelbar vor dem Öhlins-IDM-Laufs auf dem Nürburgring – ausgerechnet beim Heimrennen seines Teamchefs.
Der Ursprung des spektakulären Wechsel liegt bereits am letzten Mai-Wochenende auf dem Schleizer Dreieck. Wim Vermeulen, Marketing Manager von Yamaha Motor Deutschland, neckte den Supersport-Fahrer Geiger nach dessen Doppelsieg herausfordernd: „Was muss ich machen, um Dich zu Yamaha zu holen?“ Der Niederländer erhielt prompt die Antwort: „Ein Angebot.“ In Assen lag es auf dem Tisch. Der 23-Jährige absolvierte noch einen Fitnesstest und unterschrieb trotz eines Gegenangebots von Honda bei Yamaha. Es gab eine Frist. Aus Spaß wurde Ernst.
Wildcard-Einsätze und WM-Perspektive
Sportlich ist für Geiger bei Honda noch alles möglich: Nur 19 Punkte trennen den gebürtigen Mannheimer aktuell von Tabellenführer Andreas Kofler (Yamaha). Doch die Zukunft ruft. Yamaha plant, Geiger ins renommierte bLU cRU-Programm zu integrieren. Zwei IDM-Jahre im Team Apreco bilden die Basis, unterstützt von der neuen Yamaha R9, die die bewährte YZF-R6 ablösen wird. Bei entsprechenden Ergebnissen winken Wildcard-Einsätze und eine mögliche WM-Perspektive.
Dass er im Team Apreco gemeinsam mit seinem Kumpel Lennox Lehmann am Start ist, war für Geiger die Kirsche auf der Sahne. Ex-Weltmeister Sandro Cortese wird ab Januar 2026 die Rolle als Manager für die Beiden übernehmen.
Teamchef will Titel für Honda sichern
Teamchef Stefan Schmidt will vor dem Abschied jedoch noch den IDM-Supersport-Titel 2025 für Honda sichern: „Die Nachricht über Dirks Wechsel kam zu einem sehr ungünstigen Zeitpunkt“, lässt er durchblicken, „aber wir bedanken uns jetzt schon für die gemeinsamen zwei Jahre und die Erfolge.“ Auch Wim Vermeulen zeigt Respekt für die bisher geleistete Arbeit: „Das MCA-Team hat einen Top-Job mit Dirk gemacht. Wir entwickeln ihn jetzt weiter.“
