IDM
Internationale Deutsche Motorradmeisterschaft
IDM SSP: Fährt Luca Göttlicher in Assen aufs Podium?

IDM SSP: Fährt Luca Göttlicher in Assen aufs Podium?

IDM Supersport, Luca Göttlicher aus Schwifting in Bayern, Startnummer 99: der jüngste Fahrer in der Klasse ist nicht zu bremsen. Text: Anke Wieczorek; Fotos: Dino Eisele

Das Setup der Triumph steht in groben Zügen, wenn Luca Göttlicher in der kommenden Woche zum fünften von sieben Saison-Events der Internationalen Deutschen Motorradmeisterschaft (IDM) nach Assen reist. Hier hat der der 17-jährige Supersportler aus Bayern vor einer Woche kurzfristig an den Jack´s Race Days teilgenommen. Göttlicher will in der IDM einen Podiumsplatz ergattern und ist guter Dinge, was er vom Start in seinen Kurzurlaub nicht behaupten kann.

Samstagnachmittag um 15:00 Uhr sollte der Flieger in München abheben. Drei Tage Kroatien, das war der Plan von Luca Göttlicher. Einfach mal ausspannen, sich sammeln, Luft holen vor dem nächsten Rennen. Fehlanzeige. Als Göttlicher um 17:00 Uhr endlich im Flugzeug Platz genommen hat, kommt zwei Minuten später die Durchsage, dass der Flug gecancelt sei. Also wieder aussteigen.

Wenigstens in Assen sollte es für den 17-jährigen vom Team Triumph Germany Supersport Racing nun laufen. In den Supersport-Rennen bei Jacks Race Day konnte er seinen Marken- und IDM-Kollegen Luca de Vleeschauwer unter Druck setzen und überholen. Der Belgier wie auch der Deutsche fuhren mit ihrem Rennmotorrad. „Wir hatten aber nicht die optimalen Reifen mit und Ärger mit der Kupplung“, schildert Göttlicher seine Situation. Aber das Setup für die Triumph steht. „Jetzt darf ich nächste Woche nur nicht wieder das Qualifying verkacken“, legt er nach.

Auf dem Schleizer Dreieck hatte der jüngste Fahrer aus der Supersport-Klasse noch vorübergehend für Schnappatmung gesorgt. Der Rookie zockte vom 12. Startplatz aus einen Fahrer nach dem anderem ab. Er schaffte es, bis auf den sechsten Platz nach vorn zu fahren. Dabei war er lange Zeit so schnell wie Titelkandidat Kofler im Kampf um den zweiten Platz gewesen.

Zuvor hatte er im tschechischen Most, ausgerechnet dort, wo er sich vor der Saison seine schwere Handverletzung zugezogen hatte, seinen bisher größten Erfolg abgesahnt. Im Rennen zog er vom 15. Startplatz aus voll durch. Bei seiner Aufholjagd im zweiten Supersport-Rennen des Tages sah er als Fünfter das Ziel, wurde aber als Dritter gewertet. Satte 16 Meisterschaftspunkte gehörten ihm ganz alleine. Vor ihm waren zwei Gastfahrer mit WM-Hintergrund angekommen, die außerhalb des Klassements fuhren. In der Gesamtwertung machte er fünf Plätze gut. Göttlicher war als Zwölfter ins Nachbarland gereist und als Siebter zurückgekehrt. Mit einem besseren Startplatz wäre noch mehr drin gewesen.

Göttlicher ist es inzwischen völlig egal, welche Koryphäen sich mit ihm auf der Strecke bewegen. „Da sind schon bekannte Namen dabei, aber ich schaue nicht, wen ich überhole. Hauptsache, ich komme vorbei“, lässt der Junior geradeheraus wissen. Nun geht es ins nächste Nachbarland. Ein gutes Omen? In der „Cathedral of Speed“ in Assen wird sich zeigen, ob Göttlichers Plan aufgeht.