Trockene Strecke, nasse Strecke oder beides? Der zweite IDM Supersport-Lauf auf dem Sachsenring erforderte zwei Anläufe mit einem Quick-Restart. Am Ende des Tages stand der Österreicher Andreas Kofler (Yamalube Motorsport Kofler, Yamaha) als Sieger über die auf zehn Runden gekürzte Distanz fest. Der deutsche Rookie Dirk Geiger (MCA Racing, Honda) stürmte als Zweiter vor dem Polen Daniel Blin (AF Racing, Ducati) ins Ziel. Das ergab auf dem Podium drei Fahrer aus drei Nationen auf drei Motorradmarken.
Der Abbruch des gerade gestarteten Laufes hatte sich schon in der ersten Kurve angekündigt, als es überraschend zu regnen begann. Nach einer Runde waren alle Fahrer wieder in der Box, um später allerdings erneut auf Slicks auszurücken. Das Wetter war wieder besser geworden. Nur einer setzte auf Regenbereifung: Štepán Zuda, der Ducati-Sieger von gestern. Die zu fahrende Distanz wurde vor dem Neustart von 14 auf zehn Runden gekürzt und es gab einen Quick-Restart. Das heißt: Es gibt in der Startaufstellung nur einen Helfer, eine Minute ist Zeit. Danach geht es in die warm up-Runde und sofort los.
Andreas Kofler hatte offensichtlich wieder seine Blitzstarts abonniert und machte davon auch Gebrauch. Er führte das Rennen vom Anfang bis zum Ende an. Kyle Smith (Kawasaki Weber Racing) und Rookie Dirk Geiger machten sich zwar zu ihm auf den Weg und begannen, die Lücke zum Österreicher zu schließen. Doch der 18-jährige bekrabbelte sich und baute den Vorsprung wieder aus. Kofler fuhr zu seinem zweiten IDM Supersport-Sieg in seiner Karriere, stieg mit goldverspiegelter Brille aufs oberste Treppchen und sagte frei heraus: „Das war kein leichtes Rennen. Keiner wünscht sich so ein Rennen. Gestartet, eine halbe Runde im Trockenen, dann hat es gepisst. Dann rein, dann raus und es hat wieder zum Tröpfeln begonnen. Jetzt scheint die Sonne. Keine Ahnung. Wo soll man da hin? Aber ich bin froh, dass es jetzt für mich gereicht hat.“ Die oberösterreichische Frohnatur hatte seit Freitag im nagelneuen Familienteam auf der Yamaha YZF-R6 wie besessen geackert.
Kyle Smith, Dirk Geiger, Twan Smits (Team Apreco), Kevin Wahr (Triumph Germany Supersport Racing), Luca de Vleeschauwer (MotoLife), Daniel Blin (AF Racing Team) und Lennox Lehmann (Yamalube Motorsport Kofler) mussten sich lange sortieren. In der neunten der insgesamt zehn Runden gab es eine Vorentscheidung. Lehmann und der WM-erfahrene Kyle Smith mussten abreißen lassen. Geiger verteidigte dagegen bärenstark seinen zweiten Platz gegen den Rest der Meute. Der 21-jährige Honda-Fahrer mit der knallgelben Startnummer „60“ krönte sein erstes IDM Supersport-Wochenende tatsächlich mit einem Podiumsplatz. Daniel Blin wusste schon, wo er hingehört und sprang sportlich auf die dritte Stufe. Dort hatte der Ducati-Fahrer aus Polen nämlich schon gestern gestanden. Und wo blieb der gestrige Sieger Štepán Zuda? Nach seiner einsamen Entscheidung, mit Slicks rauszufahren, wurde er heute Letzter.
Ergebnis, IDM Supersport. 2. Lauf
1. Andreas KOFLER (A), Yamaha
2. Dirk GEIGER (D), Honda
3. Daniel BLIN (PL), Ducati
4. Lennox LEHMANN (D), Yamaha
5. Luca DE VLEESCHAUWER (B), Triumph
6. Kyle SMITH (GB), Kawasaki
7. Twan SMITS (NL), Yamaha
8. Marvin SIEBDRATH (D), Yamaha
9. Sasha DE VITS (NL), Yamaha
10.Kevin WAHR (D), Triumph
11.Filip FEIGL (CZ), Triumph
12.Kas BEEKMANS (NL), Yamaha
13.Jorke ERWIG (D), Kawasaki
14.Julius Caesar RÖRIG (D), Honda
15.Thomas EDER (D), Yamaha